„Ja, in einem Waisenhaus wird viel geweint.
Andere versuchen, Gesichter zu sehen, die sie einst gekannt haben oder niemals kannten, und wenn die gebohnerten Gänge lautlos und verlassen liegen, schien es in ihnen zu spuken und von Geistern zu beben, die suchten und selber gesucht wurden. Sehnsüchte und verblasste Erinnerungen trieben hin und her, Gespenster hockten im Wartezimmer auf harten Stühlen, unsichtbare Spielkameraden schliefen unter den Betten, und hinter jeder Ecke konnte eine Fee warten oder ein geflügeltes Roß.
Wünsche wirbelten so dicht wie Blütenstaub durch die Luft.
Alles war möglich.“
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„Sehnsucht und Ahnung liegen in einander, eins treibt das andre hervor.“
Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. 3. Theil. Berlin: Dümmler, 1835. S. 36

Der Hund / Der Tunnel / Die Panne

Demian, (an den Anfang gestelltes Motto des Ich-Erzählers Emil Sinclair), GW Bd. 5, Suhrkamp Verlag, 1987, S. 7