Zitate über Reich
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Liselotte von der Pfalz Foto

„Ich vor mein theil wolte lieber ein reicher regierender reichsgraff sein mitt seiner freyheitt, alß ein enfant (Königskind Frankreichs), denn wir seindt in der that nichts anderst als gecronte sclaven; ich were erstickt, wenn ich dießes nicht gesagt hette...“

Liselotte von der Pfalz (1652–1722) Prinzessin von der Pfalz, durch Heirat Herzogin von Orléans und Schwägerin Ludwigs XIV.

Quelle: Liselotte sah sich im absolutistischen System unter Ludwig XIV. als Gefangene am Hof und kontrastiert dies mit der Souveränität deutscher Fürsten. Brief vom 17. August 1710 an ihre Tante Sophie von Hannover. Eduard Bodemann (Hrsg.): Aus den Briefen der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans an die Kurfürstin Sophie von Hannover. Hannover 1891. Band II, Seite 253–254
Online https://www.elisabeth-charlotte.eu/ecvext?v=9qfrdqhegghwlgb

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„„Ich sehe im Geschäft erst in zweiter Linie ein Geldeswert-Objekt, es ist für mich mehr ein Reich, welches ich gegründet habe, und welches ich meinen Nachkommen ungeschmälert überlassen möchte, um in ihm weiter zu schaffen.”“

Werner Von Siemens (1816–1892) deutscher Erfinder, Begründer der Elektrotechnik und Industrieller

Werner von Siemens an seinen Bruder Carl, 25. Dezember 1887
Quelle: https://metager.de/r/metager/a50351b3e42d2f7cdb9a02d8ee400042a06eb6aa/ee05a4bf4d70f678bd2ce783d35dc11d/aHR0cHM6Ly9hc3NldHMubmV3LnNpZW1lbnMuY29tL3NpZW1lbnMvYXNzZXRzL2FwaS91dWlkOjZiNzA1ZDcwZDFkY2IwMmQ2MTM1OGNkYjAwZWQ5MmUzMjA0NGQ3MGQvMDcwLXdlcm5lci12b24tc2llbWVucy16aXRhdGUxLnBkZg%3D%3D Siemens Historical Institute 2016: Zitate Werner von Siemens‘, 1854–1892 (Auswahl), PDF, 16,7 kB, abgerufen am 21. März 2022

Hans Paasche Foto

„Die Welt ist so schön und so reich. Sie bietet sich mit Sehnsucht und Liebe dem an, der mit Liebe hinaustritt, als Mensch unter Menschen.“

Hans Paasche (1881–1920) deutscher Schriftsteller, Menschenrechtler und Pazifist

Quelle: Das verlorene Afrika (1919)

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„Da nun gut eingerichtete Republiken den Staat reich und die Bürger arm erhalten müssen [...] -“

Niccolo Machiavelli (1469–1527) florentinischer Politiker und Diplomat

"daß der rechte Weg, eine Republik zu einem großen Reich zu erheben, darin besteht, [...] den Staat reich, den Einzelnen arm zu erhalten [...].- Zweites Buch, 19. Kapitel S. 172 archive.org https://archive.org/details/machiavelli-discorsi-berlin-1922/page/172/mode/2up
(tenere ricco il publico, povero il privato - :it:s:Discorsi sopra la prima Deca di Tito Livio/Libro secondo/Capitolo 19
Wir haben andernorts gesagt, wie nützlich es in einem Freistaat ist, die Bürger arm zu erhalten. - Drittes Buch, 25. Kapitel S. 272 archive.org https://archive.org/details/machiavelli-discorsi-berlin-1922/page/272/mode/2up
(Noi abbiamo ragionato altrove come la più utile cosa che si ordini in uno vivere libero è che si mantenghino i cittadini poveri. - :it:s:Discorsi sopra la prima Deca di Tito Livio/Libro terzo/Capitolo 25
Vom Staat
Original: E perché le republiche bene ordinate hanno a tenere ricco il publico e gli loro cittadini, poveri, [...] - :it:s:Discorsi sopra la prima Deca di Tito Livio/Libro primo/Capitolo 37
Quelle: Erstes Buch, 37. Kapitel
https://archive.org/details/machiavelli-discorsi-berlin-1922/page/78/mode/2up S. 78 archive.org

Anatole France Foto

„Den Armen liegt es ob, die Reichen in ihrer Macht und ihrem Müßiggang zu erhalten. Dafür dürfen sie arbeiten unter der majestätischen Gleichheit des Gesetzes, das Reichen wie Armen verbietet, unter Brücken zu schlafen, auf den Straßen zu betteln und Brot zu stehlen.“

Anatole France (1844–1924) französischer Schriftsteller

Original: (fr) Cela consiste pour les pauvres à soutenir et à conserver les riches dans leur puissance et leur oisiveté. Ils y doivent travailler devant la majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain. - Le lys rouge. Calmann-Lévy, 1894, chap. 7, p. 118
Quelle: Die rote Lilie. Roman. Deutsch von Franziska zu Reventlow. Musarion Verlag München 1919. Siebtes Kapitel. Seite 112. projekt-gutenberg.org https://www.projekt-gutenberg.org/france/rotlilie/chap007.html

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„DER ASYLANT
Oft kommt aus einem fernen Land
zu uns gereist der Asylant.
Die einen finden ihn ganz toll,
für and‘re ist das Boot schon voll.
Der Asylant versteht das nicht,
weil er nicht unsere Sprache spricht.
Er trinkt gern Tee, doch keinen Wein,
schon gar nicht isst er was vom Schwein.
Sehr selten ist der Asylant,
wie wir es meinen, tolerant.
Des Gastlands Sitte nicht geläufig,
denkt er nur an die Sippe häufig,
Er träumt von Vätern, Brüdern, Tanten,
ach wär‘n auch sie bald Asylanten!
Schnell sind die ersten nachgereist,
wer besser zahlt, wird eingeschleust.
Doch das erregt im Volk Protest:
„Stellt nicht die Fremden aufs Podest!
Sie sollen nicht kriegen, ohne Frist,
oft mehr Geld als der Pensionist“!
Wer weiß, ob jeder Asylant,
daheim verfolgt ward militant?
Vielleicht kommt er aus armem Land
der Wirtschaft wegen als Migrant?
Bleibt Helfen auch dann Bürgerpflicht,
wenn er sich integrierte nicht?
Das fragen Reiche so wie Arme,
der Zwist schwillt an, dass Gott erbarme.
Zur Urne wird darum gerufen,
um Volkes Wille einzustufen.
Doch zeigt nicht selten solche Wahl
der Fremdenfreunde Minderzahl.
Was tun wir, wird sodann gefragt:
Er geht nicht heim, wenn man‘s ihm sagt!
Das Herkunftsland, das nimmt ihn nicht,
so bleibt er hier, auf lange Sicht.
Als Folge baut man Mauern auf,
das zeigt uns der Geschichte Lauf.“

Stefan M. Gergely (1950) österreichischer Journalist und Sachbuchautor

Quelle: Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 151

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„Die Geschichte von Alexander dem Großen und Sannyasi von Taxila.
Der Bote von Alexander dem Großen sprach zu dem großen, indischen Brahmanen:
"Heil dir, oh Lehrer der Brahmanen", sprach Onesikritos (der Bote), nachdem er Sannyasis Waldhütte betreten hatte. "Der Sohn des mächtigen Gottes Zeus, Alexander, der oberste Gebieter aller Menschen, fordert dich auf, zu ihm zu kommen. Wenn du seinem Rufe willfährst, wird er dich mit reichen Gaben belohnen; weigerst du dich, wird er dir den Kopf abschlagen".
Der Yogi hörte sich diese recht drastische Einladung ruhig an und erhob noch nicht einmal das Haupt von seinem Blätterlager.
"Auch ich bin ein Sohn des Zeus, wenn Alexander einer ist", bemerkte er. "Ich begehre nichts von dem, was Alexander gehört, denn ich bin zufrieden mit dem, was ich habe. Er dagegen zieht mit seinen Mannen über Länder und Meere, ohne etwas dabei zu gewinnen und ohne das Ziel seiner Wanderschaft zu erreichen.
Geh und sage Alexander, dass Gott, der Oberste König, niemals Frieden, Leben und Wasser ist - der Schöpfer aller menschlichen Körper und Seelen. Zu Ihm kehren alle Menschen zurück, wenn der Tod sie befreit und sie keinen schlimmen Krankheiten mehr ausgesetzt sind. Er allein ist der Gott, dem ich huldige, denn Er verabscheut das Morden und stiftet keine Kriege".
Dann fuhr der Weise mit ruhigem Spott fort: "Alexander ist kein Gott, da auch er den Tod erleiden muss. Wie kann er der Herr der Welt sein, wenn er noch nicht einmal Herr ijm Reich seines Inneren ist? Er hat weder lebendig den Hades betreten, noch kennt er den Lauf der Sonne über die unermesslichen Gebiete dieser Erde, wo die meisten Völker noch nicht einmal seinen Namen gehört haben"
Nach dieser zweifellos schärfsten Zurechtweisung, die dem "Herrn der Welt" jemals zu Ohren gelangte, fügte der Weise ironisch hinzu: "Wenn Alexanders gegenwärtiges Reich noch nicht groß genug ist, seine Habgier zu stillen, so soll er den Ganges überqueren, dort wird er ein Land finden, das all seine Bewohner ernähren kann. Mit den Gaben, die Alexander mir verspricht, kann ich nichts anfangen, fuhr Sannyasi fort. "Die einzigen Dinge, die ich schätze, sind die Bäume, die mir als Obdach dienen, die frischen Pflanzen, die mir Nahrung geben, und das Wasser was meinen Durst löscht. Alle gierig angesammelten Schätze hingege bringen ihrem Besitzer nur Verderben und sind die Ursache allen Kummers und Verdrusses, unter denen die unerleuchteten Menschen leiden. Was mich anbetrifft, so ruhe ich auf den Blättern des Waldes, und da ich nichts zu bewachen habe, kann ich meine Augen ruhig schließen. Weltliche Schätze hingegen wären mir eine Last und würden mir den Schlaf rauben. Die Erde versorgt mich mit allem, was ich brauche, so wie eine Mutter ihr Kind mit Milch versorgt. Ich wandere überallhin, wo es mir gefällt, und sorge mich nicht um mein Leben. Selbst wenn Alexander mir den Kopf abschlüge, könnte er dadurch meine Seele nicht zerstören. Mein Mund wird zwar verstummen und mein Körper gleich einem zerrissenen Gewand der Erde einverleibt werden, aus deren Elementen er zusammengesetzt wurde. Ich aber werde mich in Geist verwandeln und zu Gott aufsteigen. Er ist es, der uns alle in stoffliche Körper kleidete und auf die Erde sandte; Er ist es, der uns prüft und beobachtet, ob wir Seine Gesetze befolgen. Und wenn wir von hier scheiden, müssen wir Ihm Rechenschaft über unser Leben geben. Er ist der alleinige Richter, der alle Übeltaten vergilt; denn das Stöhnen der Unterdrückten fordert die Bestrafung des Unterdrückers.
Mag Alexander all jene mit seinen Drohungen schrecken, die nach Reichtum trachten und den Tod fürchten. Gegen die Brahmanen sind seine Waffen wirkungslos. Wir lieben weder das Gold, noch fürchten wir den Tod. Geh also und sage Alexander Folgendes: Sannyasi braucht nichts von dem, was dein ist und wird daher nicht zu dir kommen. Wenn du aber etwas von Sannyasi willst, so komme du zu ihm.“

Yogananda (1893–1952) Yogi und Guru