„Als ich erneut an den Courbet dachte, den ich gestern sah, merkte ich, daß mir mehrere Einzelheiten schon nicht mehr gegenwärtig waren. Das hat mich ein wenig verstimmt. Denn mir scheint, daß eine Einzelheit entschlüpfen lassen etwas vom Leben selbst entschlüpfen lassen heißt - hat doch unser verronnenes Leben keine andere Realität als die des Gedächtnisses, weshalb wir darauf bedacht sein müssen, es bis zum Tod vollständig in Erinnerung zu behalten. Deshalb hat der Anspruch des sterbenden Mazarins stets tiefsten Widerhall bei mir gefunden. Aber Sterben bedeutet nicht nur, auf einige Bilder von Tizian zu verzcihten, es heißt, auf immer die Welt der Erinnerung zu verlassen, und der Tod stellt sich mir vor allem als der absolute und endgültige Verlust unseres Gedächtnisses dar.“
Tagebücher, 1926-1942
Ähnliche Zitate

Am Ende des Schweigens, Goldmann-Verlag, 2005, ISBN 3442460832, ISBN 978-3442460830

„Kinder in Ruhe lassen - eher weniger tun als mehr.“
13 Lernbedingungen, 13. Frankfurter Hefte 1984, S. 128 books.google https://books.google.de/books?id=IwUnAQAAIAAJ&q=13.+Lernbedingung; auch in "Die Menschen stärken, die Sachen klären", Stuttgart, 1985

Sherlock Holmes, Eine Frage der Identität
Original engl.: "Never trust to general impressions, my boy, but concentrate yourself upon details."

„Denken Sie weniger und leben Sie mehr.“
An Herder nach Riga, Königsberg, 18. Mai 1765. Zitiert nach: Johann Georg Hamann's Schriften und Briefe, Zweiter Theil, Hrsg. Moritz Petri, Verlag Carl Meyer, Hannover 1872, S. 328, MDZ https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11018137_00338.html

28. Mai 1859, Tagebücher Erster Band 1847-1884, Ruetten & Loening, Berlin, 1. Aufl. 1978, Übers.: Günter Dalitz, S. 269
Auferstehung, Tagebücher (1852-1910)