„Drei Wochen schon alle Kämpfer davon
und wir kamen zurück an dem Albtraumort,
fanden die Stelle und fanden dort
den Soldaten hingestreckt an der Sonne.//

Nur der Geschützlauf mit finstrer Miene
warf Schatten. Als wir vorrückten an jenem Tag,
traf er meinen Tank mit einem Schlag
als wollte ein Dämon eindringen.//

Schau. Bei der Beute im Schützenloch hier
liegt das Bild seines Mädchens entehrt,
drunter steht: Steffi. Vergissmeinnicht.
wie aus dem Schulheft in altdeutscher Schrift.//

Beinah befriedigt sehn wir ihn da
erniedrigt, er hat die Zeche bezahlt,
und verhöhnt vom eigenen Kriegsgerät,
so hart noch und brauchbar und er verwest.//

Doch sie würde weinen, säh sie jetzt
die Fliegen schwarz auf seiner Haut,
auf dem Papierauge den Staub
und den Bauch, der wie eine Höhle klafft.//

Denn der Liebende liegt mit dem Mörder beisammen,
die ein Herz hatten und einen Leib,
und Tod, der sich den Soldaten nahm,
hat am Liebenden tödliches Unrecht verübt.“

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/frankfurter-anthologie/frankfurter-anthologie-vergissmeinnicht-von-keith-douglas-17062236.html

Letzte Aktualisierung 23. Juni 2021. Geschichte

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Bernhard von Bülow, Reichstagsrede vom 6. Dezember 1897. In: Fürst Bülows Reden nebst urkundlichen Beiträgen zu seiner Politik. Mit Erlaubnis des Reichskanzlers gesammelt und herausgegeben von Johannes Penzler. I. Band 1897–1903, Verlag von Georg Reimer, Berlin 1907, S. 8, Wikisource; Reichstagsprotokolle 1897/98, 1, S. 60 https://www.reichstagsprotokolle.de/Blatt_k9_bsb00002771_00112.html (D)
Fälschlich zugeschrieben

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