„Allerdings ist es vielleichter, einem denkenden Menschen einen neuen Gedanken mitzuteilen als die Ansicht eines Bildes, das überraschend erscheint. Er sieht dasselbe, doch nicht auf gleiche Art. Das gilt auch für Köpfe vom Range Oswald Spenglers, wie ich durch einen Brief vom 25. September 1932 erfuhr, der inzwischen in seiner Korrespondenz veröffentlicht worden ist. Er beurteilte darin den »Arbeiter« vom antimarxistischen, also von einem überholten, Standort aus, indem er sich speziell auf den Bauern und dessen Zukunft berief. Das war wohl mehr als eine Generationsfrage. Es ist ein Unterschied von Anbeginn, ob man Ideen oder Gestalten sieht. Dessen haben mich die dreißig J ahre, die seit dem Erscheinen des Buches verstrichen sind, zur Genüge belehrt.“

Letzte Aktualisierung 23. Juni 2021. Geschichte
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Ernst Jünger 542
deutscher Schriftsteller und Publizist 1895–1998

Ähnliche Zitate

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„(Brief an Karl Marx vom 25. Januar 1865) Wenn du Lust hast, Jemanden vor den Kopf zu stoßen, suche dir für den Zeitvertreib nicht gerade Deine Freunde aus.“

Wilhelm Liebknecht (1826–1900) Deutscher sozialistischer Politiker

Marx/Engels Gesamtausgabe (MEGA) Abt. 3: Briefwechsel, Bd. 13: Engels/Marx: Briefwechsel Oktober 1864 bis Dezember 1865, 2002. google. books.com.

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„Anlaß oder besser Voraussetzung meiner neuen Bilder ist die gleiche wie bei fast allen anderen Bildern: daß ich nichts mitteilen kann, daß es nichts mitzuteilen gibt, daß die Malerei nie die Mitteilung sein kann, daß sich weder durch Fleiß, Trotz, Irrsinn noch durch sonstige Tricks die fehlende Botschaft von selbst nur so durch das Malen einstellen wird.“

Gerhard Richter (1932) deutscher Maler

1977 in einem Brief an den Kunsthistoriker Benjamin Buchloh, zitiert nach F.A.Z., 23. Februar 2005, Nr. 45, S. 35. faz.net http://www.faz.net/s/RubEBED639C476B407798B1CE808F1F6632/Doc~E2FED6CF946DE42C5BA5257A82176DC15~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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„Wie bei Briefen sensibeler Menschen die Schrift an sich schon den Seelenzustand des Schreibenden andeutet, so sind diese Zeichnungen (seine Pinselzeichnungen von Berlin) in der Art ihrer Linienführtung ein Hinweis und Bild des geschilderten Vorganges.“

Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) deutscher Maler des Expressionismus

Davoser Tagebuch, S. 186; zitiert nach "Ernst Ludwig Kirchner, 1880 – 1938", Nationalgalerie Berlin, 1980, ISBN 3-7913-0488-7, S. 29

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„Und wenn wir in der Lage sind, alle Ansichten gleichermaßen zu betrachten, werden wir vielleicht fähig, uns auf kreative Weise in eine neue Richtung zu bewegen.“

David Bohm (1917–1992) US-amerikanischer Quantenphysiker und Philosoph

Der Dialog. Das offene Gespräch am Ende der Diskussionen, Stuttgart 1998, übersetzt von Anke Grube, ISBN 3-608-91857-4, S. 66 books.google https://books.google.de/books?id=3SNXuJ1gKKUC&pg=PA66
"If we can see what all of our opinions mean, then we are sharing a common content, even if we don't agree entirely. It may turn out that the opinions are not really very important - they are all assumptions. And if we can see them all, we may then move more creatively in a different direction." - On Dialogue (1996)

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„Die gärtnerische Arbeit gilt als ein Heilmittel, das hilft, Ordnungen und Rhythmen wieder herzustellen, die beschädigt worden oder abhanden gekommen sind.“

Jürgen Dahl (1929–2001) deutscher Buchhändler, Journalist und Autor

Vom Geschmack der Lilienblüten. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995. ISBN 3-423-30464-2. S. 153

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„(Picasso über seine Bilder:) "Meine Bilder würden die gleiche Wirkung haben, wenn ich sie nach ihrer Vollendung, ohne sie zu zeigen, einhüllte und versiegelte. Es handelt sich um Manifestationen unmittelbarer Art.“

Pablo Picasso (1881–1973) spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer

Ernst Jünger: Das erste Pariser Tagebuch, 3. Auflage, Klett-Cotta Stuttgart 1998, ISBN 360893298-4, S. 133

„Die Kunst des Wartens besteht darin, inzwischen etwas anderes zu tun.“

Heinrich Spoerl (1887–1955) deutscher Schriftsteller

Man kann ruhig darüber sprechen. Heitere Geschichten und Plaudereien. Berlin: Paul Neff Verlag. 1942. S. 12

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