„Ganz eng verbunden mit diesem Ablauf, in dem der Staat zum nihilistischen Objekt wird, ist das Auftreten großstädtischer Massenparteien, die sowohl rational als leidenschaftlich vorgehen. Im Falle des Erfolges können sie dem Staat so ähnlich werden, daß zwischen beiden schwer zu unterscheiden ist. Die siegreiche Macht im Bürgerkriege bildet Organe, die denen des Staates korrespondieren, sei es zur Infiltration oder nach Art der Saugnäpfe. Endlich kommt es zu neuen Verwachsungen.“
Ähnliche Zitate
— Lü Bu We chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph -291
Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 286
— Eberhard Puntsch deutscher Sachbuchautor und Politiker (FDP), MdL 1926 - 2015
Halbe Sache

„Der Staat ist nicht die Lösung für unser Problem, der Staat ist das Problem.“
— Ronald Reagan Präsident der Vereinigten Staaten 1911 - 2004
Antrittsrede als 40. Präsident der Vereinigten Staaten, 20. Januar 1981

— Ludwig XIV. von Frankreich König von Frankreich und Navarra 1643-1715 1638 - 1715
Leitsatz des Absolutismus
(Original franz.: "L'état c'est moi!")
Entgegen der Legende soll Ludwig XIV. diesen Satz nie gesagt haben. Er soll im Gegenteil auf seinem Totenbett gesagt haben: "Ich gehe fort, doch der Staat bleibt zurück." - "Je m'en vais, mais l'Etat demeurera toujours."
Fälschlich zugeschrieben

— Georg Büchner, Der Hessische Landbote
Der Hessische Landbote, Erste Botschaft. Darmstadt, im Juli 1834. S. 1
Der Hessische Landbote (1834)

„Kein Staat soll sich in die Verfassung und Regierung eines andern Staats gewalttätig einmischen.“
— Immanuel Kant, buch Zum ewigen Frieden
Zum ewigen Frieden, erster Abschnitt, BA 11
Zum ewigen Frieden (1795)

— Karl Marx, buch Kritik des Gothaer Programms
Kritik des Gothaer Programms, MEW 19, 27
Kritik des Gothaer Programms (1875)

„Andere Staaten besitzen eine Armee, Preußen ist eine Armee, die einen Staat besitzt.“
— Honoré Gabriel de Mirabeau französischer Politiker, Physiokrat, Schriftsteller und Publizist 1749 - 1791
« la Prusse n'est pas un pays qui a une armée, c'est une armée qui a un pays ».
Häufig Mirabeau zugeschrieben, manchmal auch - ersichtlich unzutreffend und stets ohne nachvollziehbare Quellenangabe -
Friedrich Leopold von Schrötter (Around 1800, the enlightened Minister von Schrotter, a former professional soldier, summed up the peculiarity of the polity of the Hohenzollerns: "Prussia was not a country with an army, but an army with a country which served as headquarters and food magazine.") oder
August Wilhelm Rehberg (Un homme d'État hanovrien, Rehberg, écrivait au commencement de ce siècle; « La Prusse n'est pas un pays qui a une armée, c'est une armée qui a un pays. »).
Der französische Militärattaché in Berlin, Céleste Stoffel, nannte in einem Bericht an Kaiser Napoléon III. vom 28. Februar 1870 eine Reihe von Charakterisierungen Preußens, die in Berlin umliefen, darunter « la Prusse n'est pas un pays qui a une armée, c'est une armée qui possède un pays ».
Henry Campbell-Bannerman, Financial Secretary to the War Office und Abgeordneter des britischen Unterhauses, sagte dort in einer Rede am 4. März 1872:
"In Prussia every department of the public service, every private industry, and every private interest, was made to yield to the great military necessity for which that country might almost be said to exist. It had been said, indeed, that Prussia was not a country with an Army, but an Army with a country."
Als wahren Urheber des Aphorismus wird man Georg Heinrich von Berenhorst anzusehen haben, der in seinen nachgelassenen, 1845 postum publizierten Papieren bereits 1801 notiert hatte:
„Die preußische Monarchie bleibt immer – nicht ein Land, das eine Armee, sondern eine Armee, die ein Land hat, in welchem sie gleichsam nur einquartirt steht.“
Ohne Berenhorst zu nennen, griff Theodor Fontane dies 1882 in seinem Roman Schach von Wuthenow, der im Jahr 1806 spielt, wie folgt auf:
"Wie steht es denn in Wahrheit mit unsren Kräften? Wir leben von der Hand in den Mund, und warum? weil der Staat Friedrichs des Großen nicht ein Land mit einer Armee, sondern eine Armee mit einem Lande ist. Unser Land ist nur Standquartier und Verpflegungsmagazin. In sich selber entbehrt es aller großen Ressourcen. Siegen wir, so geht es; aber Kriege führen dürfen nur solche Länder, die Niederlagen ertragen können. Das können wir nicht. Ist die Armee hin, so ist alles hin. Und wie schnell eine Armee hin sein kann, das hat uns Austerlitz gezeigt."
Fälschlich zugeschrieben
Quelle: Un diplomate: Guillaume II intime. In: Revue illustrée, Paris, 15. Juni 1894, S. 15–20, Zitat S. 15 http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k6268131q/f25. Der dort ebenfalls Mirabeau zugeschriebene Ausspruch « La guerre est l’industrie nationale de la Prusse » kann laut Émile Bourgeois in dieser Form nicht von Mirabeau stammen (vgl. Journal des débats politiques et littéraires 298 (26. Okt. 1924), S. 3–4 http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k4909451/f3.image). Er wurde von Historikern wie Ernest Lavisse (Étude sur l'une des origines de la monarchie prussienne. Paris 1875 S. 263 http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k294328/f273.image) und Albert Sorel ( L'Europe et la Révolution française. Band 1, Paris 1885, S. 467 http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k116140r/f278.image) zitiert und im ersten Weltkrieg für Propagandazwecke http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b9008142g genutzt.
Quelle: Hans Rosenberg: Bureaucracy, Aristocracy and Autocracy: The Prussian Experience, 1660-1815 (Harvard Historical Monographs, 34), Cambridge, Mass. 1958. p. 40. 2nd printing 1966 archive.org https://archive.org/details/bureaucracyarist00rose p. 40
Quelle: Victor Cherbuliez: L'Allemagne politique depuis la paix de Prague (1866-1870). Librairie Hachette Paris 1870. p. 291 https://books.google.de/books?id=FFgBAAAAYAAJ&pg=PA291 n. 1.
Quelle: Céleste Stoffel: Rapports militaires écrits de Berlin 1866-1870, Paris 1871, S. 398 http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11001871_00430.html
Quelle: http://hansard.millbanksystems.com/commons/1872/mar/04/supply-army-estimates#column_1355
Quelle: Aus dem Nachlasse von Georg Heinrich von Berenhorst. Herausgegeben von Eduard von Bülow. Erste Abteilung 1845. Verlag von Aue in Dessau. S. 187 books.google https://books.google.de/books?id=d8UfAAAAMAAJ&q=gleichsam+einquartirt. Rezension in Literaturblatt (Beilage zum Morgenblatt für gebildete Stände) No. 48 vom 7. Juli 1846, S. 191 rechts oben books.google https://books.google.de/books?id=LJwHAAAAQAAJ&hl=de&pg=PT183
Quelle: Sechstes Kapitel: Bei Prinz Louis. zeno.org http://www.zeno.org/nid/20004776267

„Das Regieren großer Staaten sei wie das Braten kleiner Fische.“
— Laotse legendärer chinesischer Philosoph -604
Kapitel 60

— Thilo Sarrazin deutscher Volkswirt, ehemaliger Finanzsenator in Berlin 1945
Lettre International, Berlinheft vom 30. September 2009
Magazin "Lettre International"

— Helmuth James Graf von Moltke deutscher Jurist und Widerstandskämpfer; Begründer der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis 1907 - 1945
Zitiert in: Helmuth James von Moltke: Briefe an Freya 1939-1945. Hrsg. von Beate Ruhm von Oppen. 2. Auflage. Beck, München 1991, ISBN 3-406-35279-0, S. 50. Siehe auch
„Der neue deutsche Staat trägt etwas von der Idee des Gottesstaates in sich … Folgt den Befehlen!“
— Ludwig Wolker Mitglied der katholischen Jugendbewegung und Mitbegründer des Bundes der deutschen katholischen Jugend 1887 - 1955
Mit Gott und dem Führer. Die Politik der Päpste zur Zeit des Nationalsozialismus, S. 54

— Alexander Rüstow deutscher Philosoph, Sozialwissenschaftler und Volkswirt 1885 - 1963
Rede »Freie Wirtschaft, starker Staat« auf der Tagung des Vereins für Socialpolitik, Dresden, 28. September 1932, in: Schriften des Vereins für Socialpolitik, Bd. 187, hrsg. von Franz Böse: Deutschland und die Weltkrise, München: Duncker & Humbiot

„Der Staat ist Pflanzschule der Menschenveredlung.“
— Zacharias Werner deutscher Dichter und Dramatiker der Romantik 1768 - 1823
An E. F. Peguilhen, 5. Dezember 1803

„Ein Staat, in dem alle verdächtig sind, ist selbst verdächtig.“
— Burkhard Hirsch deutscher Politiker, MdB, Jurist und Bürgerrechtler 1930
heise online, 2. Januar 2007, www.heise.de http://www.heise.de/newsticker/meldung/101194/from/rss09