„Auf der anderen Seite steht der Charakter der Kirchen als Institution, als menschliche Einrichtung. In diesem Sinne bedroht sie stets Verhärtung und damit das Versiegen der spendenden Kraft. Darauf beruht das Traurige, Mechanische, Unsinnige an manchem Gottesdienst, die Qual der Sonntage, dann das Sektierertum. Das Institutionelle ist zugleich das Angreifbare; der durch den Zweifel geschwächte Bau stürzt über Nacht, falls er nicht einfach in ein Museum verwandelt wird. Man muß mit Zeiten und Räumen rechnen, in denen die Kirche nicht mehr vorhanden ist. Der Staat sieht sich dann darauf angewiesen, die so entstandene oder sich offenbarende Leere mit seinen Mitteln auszufüllen - ein Unterfangen, an dem er scheitern wird.“

Letzte Aktualisierung 23. Juni 2021. Geschichte
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deutscher Schriftsteller und Publizist 1895–1998

Ähnliche Zitate

„Die Schwierigkeit einer Sache beruht nicht auf ihrer Größe, sondern darauf, die Zeit zu erkennen.“

Lü Bu We (-291) chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph

Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 186
Df-Dz

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„Erklärungen gibt es und hat es seit ewigen Zeiten gegeben; stets weiß man für jedes menschliche Problem eine Lösung — sauber, einleuchtend, und falsch.“

Henry Louis Mencken (1880–1956) US-amerikanischer Publizist und Schriftsteller

Englisch: "Explanations exist; they have existed for all time; there is always a well-known solution to every human problem — neat, plausible, and wrong" - "The Divine Afflatus" in: New York Evening Mail (16. November 1917); später veröffentlicht in Prejudices: Second Series (1921) p. 158 https://archive.org/stream/prejudices030184mbp#page/n163/mode/1up und, geringfügig verändert, in A Mencken Chrestomathy (1949), p. 443 books.google http://books.google.de/books?id=2Q19hMwsNgYC&pg=PA443&dq=neat

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„Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, // Daß ich so traurig bin; // Ein Märchen aus alten Zeiten, // Das kommt mir nicht aus dem Sinn.“

Heinrich Heine (1797–1856) deutscher Dichter und Publizist

Gedicht 2 aus 'Heimkehr', 1823-24, bekannt als 'Die Lore-Lei
Briefe, Gedichte, Sonstige
Variante: Ich weiss nicht, was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

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„Das Leben der Vornehmen ist ein langer Sonntag, […]. Das Leben des Bauern ist ein langer Werktag;“

Der Hessische Landbote, Erste Botschaft. Darmstadt, im Juli 1834. S. 1
Der Hessische Landbote (1834)

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„Das Kreuz steht ohne jeden Zweifel vollständig für Gewaltlosigkeit.“

Wolfgang Huber (1942) deutscher evangelischer Theologe und Altbischof

2004 im Deutschlandfunk, zitiert in: Berliner Zeitung vom 03. April 2004 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0406/feuilleton/0001/index.html

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