Willy Brandt Zitate

Willy Brandt war von 1969 bis 1974 als Regierungschef einer sozialliberalen Koalition von SPD und FDP der vierte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Zuvor hatte er von 1966 bis 1969 während der ersten Großen Koalition im Kabinett Kiesinger das Amt des Außenministers und Vizekanzlers ausgeübt. Bis zu seinem Eintritt in die Bundesregierung war er von 1957 an Regierender Bürgermeister von Berlin.

Von 1964 bis 1987 war Brandt SPD-Parteivorsitzender und von 1976 bis 1992 Präsident der Sozialistischen Internationale.

Unter dem Motto Wandel durch Annäherung gab Brandt als Bundeskanzler die bis Ende der 1960er Jahre an der Hallstein-Doktrin ausgerichtete Außenpolitik Westdeutschlands auf und leitete mit seiner neuen Ostpolitik eine Zäsur im politisch konfrontativen Klima des Kalten Krieges ein. Mit den Ostverträgen begann er einen Kurs der Entspannung und des Ausgleichs mit der Sowjetunion, der DDR, Polen und den übrigen Ostblockstaaten. Für diese Politik erhielt Brandt 1971 den Friedensnobelpreis. Wikipedia  

✵ 18. Dezember 1913 – 8. Oktober 1992
Willy Brandt Foto
Willy Brandt: 29   Zitate 21   Gefällt mir

Willy Brandt Berühmte Zitate

Willy Brandt zitat: „Die Zukunft wird nicht gemeistert von denen, die am Vergangenen kleben.“

„Die Zukunft wird nicht gemeistert von denen, die am Vergangenen kleben.“

Rede auf dem außerordentlichen Parteitag der SPD am 18. November 1971. "Reden und Interviews: Herbst 1971 bis Frühjahr 1973", Hoffmann und Campe, 1973, S. 25

„Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, daß jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“

Quelle: Abschiedsrede von Willy Brandt auf dem Kongress der Sozialistischen Internationale in Berlin am 15. September 1992 (verlesen von Hans-Jochen Vogel) Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung http://www.bwbs.de/Beitraege/137.html

Willy Brandt zitat: „Die Schule der Nation ist die Schule.“

„Die Schule der Nation ist die Schule.“

Seite 10/19
Regierungserklärung 28. Oktober 1969

„Wir wollen mehr Demokratie wagen.“

Seite 1/19
Ganz ähnlich schon Gustav Heinemann am 1. Juli 1969 beim Amtsantritt als Bundespräsident: "wir stehen erst am Anfang der ersten wirklich freiheitlichen Periode unserer Geschichte. Freiheitliche Demokratie muss endlich das Lebenselement unserer Gesellschaft werden. […] Nicht weniger, sondern mehr Demokratie – das ist die Forderung, das ist das große Ziel, dem wir uns alle und zumal die Jugend zu verschreiben haben."
Regierungserklärung 28. Oktober 1969

„Die Demokratie ist uns keine Frage der Zweckmäßigkeit, sondern der Sittlichkeit.“

Programmatische Grundlagen des demokratischen Sozialismus. Rede auf dem 6. Landesparteitag der Berliner SPD am 8. Mai 1949. http://library.fes.de/prodok/fa-28713.pdf Seite 11

Willy Brandt Zitate und Sprüche

„[…] ich habe es noch in diesem Sommer erneut zu Papier gebracht: Berlin wird leben, und die Mauer wird fallen.“

Ansprache vor dem Schöneberger Rathaus in Berlin am 10. November 1989, hdg.de/lemo http://www.hdg.de/lemo/html/dokumente/DieDeutscheEinheit_redeBrandt1989/index.html
Variante: [...] ich habe es noch in diesem Sommer erneut zu Papier gebracht: Berlin wird leben, und die Mauer wird fallen.

„Wenn der Zug der deutschen Einheit rollt, dann kommt es darauf an, daß wenn's irgend geht dabei niemand unter die Räder kommt.“

am 25.02.1990 auf dem Augustusplatz in Leipzig bei der Abschlußkundgebung nach dem ersten Parteitag der DDR-SPD, auf dem er zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde; oft sprachlich leicht abweichend zitiert; Quelle: Fernsehaufnahme (Deutsches Rundfunkarchiv)

„Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.“

Dieses geflügelte Wort (w:Liste geflügelter Worte/J#Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.) ist nach der „Bundeskanzler Willy Brandt Stiftung“ eine Verkürzung des Satzes „Jetzt sind wir in einer Situation, in der wieder zusammenwächst, was zusammengehört.“ Die Stiftung schreibt http://www.willy-brandt.org/willy-brandt/bedeutende-reden.html zur "Rede vor dem Rathaus Schöneberg zum Fall der Berliner Mauer, 10. November 1989" Folgendes:
"Am Morgen nach der Grenzöffnung fliegt Willy Brandt sofort nach Berlin. Wenige Stunden später steht er inmitten einer Menschenmenge vor dem Brandenburger Tor. Anschließend fährt er zum Rathaus Schöneberg, wo er in einem Interview einen Satz sagt, der – leicht gekürzt – bald in aller Munde sein wird: „Jetzt sind wir in einer Situation, in der wieder zusammenwächst, was zusammengehört.“
Bernd Rother ( „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört – Oder: Warum Historiker Rundfunkarchive nutzen sollten“ http://www.willy-brandt.org/fileadmin/brandt/Downloads/Beitrag_Rother_Jetzt_waechst_zusammen.pdf) führt das Zitat auf zwei Interviews zurück, die Willy Brandt am am 10. November 1989 gab: das "Interview mit Willy Brandt, gesendet im SFB-Mittagsecho (Hörfunk) vom 10. November 1989" mit dem Satz
"Jetzt sind wir in einer Situation, in der wieder zusammenwächst, was zusammengehört"
und die Berliner Morgenpost, 11. November 1989, S. 1 mit dem Satz
Man befindet sich jetzt in einer Situation, in der "wieder zusammenwächst, was zusammengehört."
Alles bei Timothy Garton Ash: „Wächst zusammen, was zusammen gehört?“, in: Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Schriftenreihe Heft 8, 2001 http://www.willy-brandt.org/fileadmin/stiftung/Downloads/Schriftenreihe/Heft_08_Waechst_zusammen.pdf, auf S. 25 ff., 43 bzw. 47. Siehe auch: Bernd Rother, „Gilt das gesprochene Wort?“, in: Deutschland Archiv, 33. Jg., 2000, H. 1, S. 90-93.

„Brandt hat auch eine Serie von Elefanten-Witzen auf Lager, die er immer neu variiert. Etwa so: "Mit den Europa-Verhandlungen ist es wie mit dem Liebesspiel der Elefanten: Alles spielt sich auf hoher Ebene ab, wirbelt viel Staub auf - und es dauert sehr lange, bis etwas dabei herauskommt."“

Ernst Goyke: Die 100 von Bonn. Zwischen Barzel und Wehner. Bergisch Gladbach, Gustav Lübbe Verlag, 1970. S. 43 books.google http://books.google.de/books?id=P2YTAQAAMAAJ&dq=elefanten-witzen. Zitiert von Klaus Wowereit in seiner Antrittsansprache als Präsident des Bundesrates am 9. November 2001, bundesrat.de http://www.bundesrat.de/SharedDocs/pm/2001/249-2001.html
Zugeschrieben

„Deutsche Sozialdemokraten dürfen Kränkungen der Freiheit nie und nimmer hinnehmen. Im Zweifel für die Freiheit!“

Rede zum Abschied vom Amt des Vorsitzenden der SPD auf dem außerordentlichen Parteitag am 14. Juni 1987 in der Bonner Beethovenhalle, Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung http://bio.bwbs.de/UserFiles/File/PDF/WillyBrandtAbschiedsrede.pdf

„Ohne ihn wäre die deutsche Politik langweiliger gewesen.“

Quelle: über Franz Josef Strauß, Erinnerungen Frankfurt a. M. u. a: Propyläen u. a, 1989, S. 295

„Woher wissen diese Schweine, vor wem ich gekniet bin?“

Quelle: zu Erhard Eppler auf Peter Boenischs Kritik an Brandts Kniefall in Warschau in Bild am Sonntag vom 13. Dezember 1970 http://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/DO03_3-12-430096_Klausur_Kap_7_2.pdf: "Dieses katholische Volk weiß, daß man nur vor Gott kniet. Und da kommt ein vermutlich aus der Kirche ausgetretener Sozialist aus dem Westen und beugt sein Knie. Das rührt das Volk. Aber rührt es auch die Opfer des Stalinismus? Sie mußten knien, weil sie einen Gewehrkolben ins Kreuz bekamen." Erhard Eppler: »Die humanste Form der Macht« http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9287011.html, DER SPIEGEL 42/1992 vom 12.10.1992

„Auch wenn zwei Staaten in Deutschland existieren, sind sie doch füreinander nicht Ausland; ihre Beziehungen zueinander können nur von besonderer Art sein.“

Seite 2/19
Regierungserklärung 28. Oktober 1969
Variante: Auch wenn zwei Staaten in Deutschland existieren, sind sie doch füreinander nicht Ausland; ihre Beziehungen zueinander können nur von besonderer Art sein.

„Wir stehen nicht am Ende unserer Demokratie, wir fangen erst richtig an.“

Seite 19/19
Regierungserklärung 28. Oktober 1969

„Wo die Zivilcourage keine Heimstatt hat, reicht die Freiheit nicht weit.“

„Erinnerungen. Mit den Notizen zum Fall G. [Guillaume]“, Ullstein Taschenbuchverlag, 1994, S. 497 books. google https://books.google.de/books?id=9Q1oAAAAMAAJ&q=zivilcourage. „Duden: Zitate und Aussprüche“, 2002, S. 918 books. google https://books.google.de/books?id=PmEbAQAAIAAJ&q=Zivilcourage, zitiert - aus einer anderen Ausgabe?
„Heimat“ statt „Heimstatt“.

„Die Überbrückung geistig-kultureller Hemmschwellen und seelischer Barrieren mag schwieriger sein. Aber mit Takt und mit Respekt vor dem Selbstgefühl der bisher von uns getrennten Landsleute wird es möglich sein, daß ohne entstellende Narben zusammenwächst, was zusammengehört“

am 4. Oktober 1990 in der ersten Sitzung des gesamtdeutschen Bundestags nach der Wiedervereinigung, Stenographischer Bericht http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/11/11228.pdf S. 18029 (C)

Willy Brandt: Zitate auf Englisch

“We want to take a chance on more democracy.”

Wir wollen mehr Demokratie wagen.
government policy statement on 28 October 1969, p. 1, bwbs.de http://www.bwbs.de/UserFiles/File/PDF/Regierungserklaerung691028.pdf (PDF file).

“What belongs together, is growing together again.”

In 1989, as quoted in "Confederation Again" http://sthelepress.com/index.php/2018/07/26/confederation-again-b-r-myers/ (26 July 2018), by Brian Reynolds Myers, Sthele Press

“Those who adhere to the past won't be able to cope with the future.”

Die Zukunft wird nicht gemeistert von denen, die am Vergangenen kleben.
speech at the extraordinary convention of the Social Democratic Party of Germany on 18 November 1971, book source: "Reden und Interviews: Herbst 1971 bis Frühjahr 1973", Hoffmann und Campe, 1973, p. 25.

“Even though two states in Germany exist, they are not foreign countries to each other—their relations with each other can only be of a special kind.”

Auch wenn zwei Staaten in Deutschland existieren, sind sie doch füreinander nicht Ausland; ihre Beziehungen zueinander können nur von besonderer Art sein.
government policy statement on 28 October 1969, p. 2, bwbs.de http://www.bwbs.de/UserFiles/File/PDF/Regierungserklaerung691028.pdf (PDF file).

“I put it down on paper again in the summer of this year: ‘Berlin will live, and the Wall will fall.”

[...] ich habe es noch in diesem Sommer erneut zu Papier gebracht: Berlin wird leben, und die Mauer wird fallen.
speech at the Rathaus Schöneberg in Berlin on 10 November 1989, hdg.de/lemo http://www.hdg.de/lemo/html/dokumente/DieDeutscheEinheit_redeBrandt1989/index.html

“We are not chosen by God, but by the voters—therefore we seek dialogue with all those who put effort into this democracy.”

Wir sind keine Erwählten, wir sind Gewählte. Deshalb suchen wir das Gespräch mit allen, die sich um diese Demokratie bemühen.
government policy statement on 28 October 1969, p. 19, bwbs.de http://www.bwbs.de/UserFiles/File/PDF/Regierungserklaerung691028.pdf (PDF file).

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