„Der Techniker rechnet mit einzelnen Vorteilen. In der großen Buchführung sieht das oft anders aus. Liegt in der Welt der Versicherungen, der Impfungen, der peinlichen Hygiene, des hohen Durchschnittsalters ein wirklicher Gewinn? Es lohnt sich nicht, darüber zu streiten, weil sie sich weiter ausbilden wird und weil sich die Ideen, auf denen sie beruht, noch nicht erschöpft haben. Das Schiff wird seine Fahrt fortsetzen, auch über die Katastrophen hinweg. Die Katastrophen bringen freilich gewaltige Ausmerzungen. Wenn ein Schiff untergeht, versinkt auch die Apotheke mit. Es kommt da auf andere Dinge an, wie etwa darauf, daß man einige Stunden im Eiswasser übersteht. Die vielfach geimpfte, keimfreie, an Medikamente gewöhnte Besatzung von hohem Durchschnittsalter hat da geringere Aussicht als jene andere, die das alles nicht kennt. Eine minimale Sterblichkeit in ruhigen Zeiten gibt keinen Maßstab für die wahre Gesundheit; sie kann über Nacht in ihr Gegenteil umschlagen. Es ist sogar möglich, daß sie noch unbekannte Seuchen erzeugt. Das Gewebe der Völker wird anfällig.“

Letzte Aktualisierung 3. Juni 2021. Geschichte

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„Katastrophen bringen uns Demut bei.“

Anselm von Canterbury (1033–1109) Theologe und Philosoph des Mittelalters
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„Der große Vorteil der Barte liegt darin, dass man nicht mehr viel von den Gesichtern sieht.“

John Wayne (1907–1979) US-amerikanischer Filmschauspieler, Filmproduzent, Regisseur
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„Katastrophen kennt allein der Mensch, sofern er sie überlebt; die Natur kennt keine Katastrophen.“

Der Mensch erscheint im Holozän, Frankfurt am Main:Suhrkamp, 1979, S. 103

Émile Michel Cioran zitat: „Die Wollust ist die Katastrophe des Genusses.“
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„Es gibt für Unzählige nur ein Heilmittel - die Katastrophe.“

Christian Morgenstern (1871–1914) deutscher Dichter und Schriftsteller

Lebensweisheit 1910. In: Stufen (1922), S. 162
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„Große Selbstsicherheit gewinne man durch hohe Ämter.“

Römische Geschichte, Buch IV-VI, 3. Auflage, Hrsg. Hans Jürgen Hillen, Patmos Verlag, 2007, ISBN 978-3050092058, S. 91, books.google.de https://books.google.de/books?id=CvfoBQAAQBAJ&pg=PA91&lpg=PA91&dq=%22Gro%C3%9Fe+Selbstsicherheit+gewinne+man+durch+hohe+%C3%84mter.%22
Original lat.: "Magnos animos magnis honoribus fieri." - Liv. 4, 35, 9. Aus der Rede eines Volkstribuns.
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„Es stimmt nicht, daß sich über den Geschmack streiten ließe, solange wir damit guten Geschmack meinen. Doch werden wir ebensowenig mit einem solchen geboren, wie wir wirkliches Kunstverständnis mit auf die Welt bringen.“

Jan Tschichold (1902–1974) deutscher Kalligraf, Typograf, Autor und Lehrer

Ton in des Töpfers Hand, England, 1948, nachgedruckt in: Jan Tschichold: Ausgewählte Aufsätze über Fragen der Gestalt des Buchs und der Typographie, Birkhäuser, Basel, 2. Auflage 1987, Seite 9

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