„Wo die geschriebene Verfassung den realen tatsächlichen Machtverhältnissen entspricht, da wird die Erscheinung gar nicht vorkommen können, daß eine Partei ihren besonderen Feldruf aus dem Festhalten an der Verfassung macht. Wo dieser Ruf ausgestoßen wird, ist dies ein sicheres und untrügliches Zeichen, daß er ein Angstruf ist; mit anderen Worten: daß in der geschriebenen Verfassung immer noch etwas ist, was der wirklichen Verfassung, den tatsächlichen Machtverhältnissen, widerspricht. Und wo dieser Widerspruch einmal da ist, da ist die geschriebene Verfassung - kein Gott und kein Schreien kann hier helfen - immer unrettbar verloren!“

Über Verfassungswesen. Ferdinand Lassalle, Gesammelte Reden und Schriften, Bd. 2, Berlin 1919 https://www.gleichsatz.de/b-u-t/can/rec/lassalle1verfassung.html

Übernommen aus Wikiquote. Letzte Aktualisierung 23. Juni 2021. Geschichte
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Ferdinand Lassalle 4
deutscher Schriftsteller und Politiker 1825–1864

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„Lasst Toren streiten, welche Verfassung die beste sei! Wo am besten regiert wird, dort ist die Verfassung die beste.“

Alexander Pope (1688–1744) englischer Dichter, Übersetzer und Schriftsteller

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„Im Grundgesetz stehen wunderschöne Bestimmungen über die Freiheit der Presse. Wie so häufig, ist die Verfassungswirklichkeit ganz anders als die geschriebene Verfassung.“

Paul Sethe (1901–1967) deutscher Publizist, Journalist und Geisteswissenschaftler

DER SPIEGEL, 5. Mai 1965

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„Die bürgerliche Verfassung in jedem Staate soll republikanisch sein.“

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Zum ewigen Frieden (1795)

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„Jede Entwicklung wirkte sich auf meine körperliche Verfassung aus.“

Martin Harnik (1987) deutsch-österreichischer Fußballspieler

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-harnik-ueber-profizeit-schweissausbrueche-mit-kaltem-schweiss-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201026-99-84083

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„Wenn der Tag kommt, an dem die Frage auftaucht: Deutschland oder die Verfassung, dann werden wir Deutschland nicht wegen der Verfassung zugrunde gehen lassen.“

Friedrich Ebert (1871–1925) Reichspräsident der Weimarer Republik

überliefert von Otto Geßler: Reichswehrpolitik in der Weimarer Zeit. DVA Stuttgart 1958. S. 562: "Wiederholt sagte er mir, und ich habe davon offen Gebrauch gemacht: [...]"
Solche Scherze kommen an das Problem nicht heran, das vor Jahren schon Reichspräsident Ebert in einer Aussprache mit dem Reichswehrminister Geßler in die ahnungsschweren Worte faßte: "Herr Geßler, wir werden eines Tages vor die Frage gestellt sein: Deutschland oder die Verfassung?, und dann werden wir nicht wegen der Verfassung das deutsche Volk vor die Hunde gehen lassen" (kursiv im Original gesperrt) - :w:Reichspost (Zeitung) 14. September 1930, S. 1 r.Sp. onb.ac http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19300914&seite=1&zoom=33 :Ein Schicksalsschlag für Deutschland
Zugeschrieben

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„Ohne Tugend und Weisheit kann keine freie Verfassung bestehen.“

Georg Forster (1754–1794) deutscher Naturforscher, Ethnologe, Reiseschriftsteller, Journalist, Essayist und Revolutionär

Über die Beziehung der Staatskunst auf das Glück der Menschheit. Aus: Werke, Band 3, Leipzig: Insel, [1971]. S. 715f. http://www.zeno.org/Literatur/M/Forster,+Georg/Essays+und+Reden/%C3%9Cber+die+Beziehung+der+Staatskunst+auf+das+Gl%C3%BCck+der+Menschheit

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„Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern.“

Wolfgang Neuss (1923–1989) deutscher Kabarettist und Schauspieler

Der totale Neuss, Hamburg 1997, S. 467

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„Ich bin weder Reaktionär noch Absolutist, ich halte den Absolutismus für eine unmögliche Sache; aber ich halte mich an unsere geschriebenen Verfassungen, die wir in Deutschland und in Preußen besitzen […].“

Otto Von Bismarck (1815–1898) deutscher Politiker, Reichskanzler

Rede im Deutschen Reichstag, 29. November 1881. reichstagsprotokolle.de 1881/82,1 http://www.reichstagsprotokolle.de/Blatt3_k5_bsb00018436_00000.html, S. 87 linke Spalte

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„Die Verfassung ist doch kein Abreißkalender, mit dem man einfach so umgeht, wie es einem gerade gefällt.“

Ralf Stegner (1959) deutscher Politiker, MdL

im ARD-Morgenmagazin vom 16. Juli 2009. zitiert in Der Spiegel: Regierungskrise in Schleswig-Holstein - Stegner wirft CDU Unehrlichkeit vor. spiegel.de http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,636456,00.html

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