Heinrich Böll Zitate

Heinrich Theodor Böll gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur, mit welchem seine literarische Arbeit gewürdigt wurde, „die durch ihren zeitgeschichtlichen Weitblick in Verbindung mit ihrer von sensiblem Einfühlungsvermögen geprägten Darstellungskunst erneuernd im Bereich der deutschen Literatur gewirkt hat“. In seinen Romanen, Kurzgeschichten, Hörspielen und zahlreichen politischen Essays setzte er sich kritisch mit der jungen Bundesrepublik auseinander. Darüber hinaus arbeitete er gemeinsam mit seiner Frau Annemarie Böll als Übersetzer englischsprachiger Werke ins Deutsche und als Herausgeber. Wikipedia  

✵ 21. Dezember 1917 – 16. Juli 1985
Heinrich Böll Foto

Werk

Ansichten eines Clowns
Ansichten eines Clowns
Heinrich Böll
Der Zug war pünktlich
Der Zug war pünktlich
Heinrich Böll
Irisches Tagebuch
Heinrich Böll
Heinrich Böll: 28   Zitate 52   Gefällt mir

Heinrich Böll Berühmte Zitate

„Mach dir keinen Kummer, ich werde dich lieben und dir die schrecklichen Sachen ersparen, von denen dir deine Schulfreundinnen erzählen: Sachen, wie sie angeblich in Hochzeitsnächten passieren; glaub dem Geflüster dieser Närrinnen nicht; wir werden lachen, wenn es soweit ist, bestimmt, ich verspreche es dir, aber du mußt noch warten, ein paar Wochen, höchstens einen Monat, bis ich den Blumenstrauß kaufen, die Droschke mieten, vor eurem Haus vorfahren kann. Wir werden reisen, uns die Welt anschauen, du wirst mir Kinder schenken, fünf, sechs, sieben; die Kinder werden mir Enkel schenken, fünfmal, sechsmal, siebenmal sieben; du wirst nie merken, daß ich arbeite; ich werde dir den Männerschweiß ersparen, Muskelernst und Uniformernst; alles geht mir leicht von der Hand, ich hab's gelernt, ein bißchen studiert, hab den Schweiß im voraus bezahlt; ich bin kein Künstler; mach dir keine Illusionen; ich werde dir weder falsche noch echte Dämonie bieten können, das wovon dir deine Freundinnen Gruselmärchen erzählen, werden wir nicht im Schlafzimmer tun, sondern im Freien: du sollst den Himmel über dir sehen. Blätter oder Gräser sollen dir ins Gesicht fallen, du sollst den Geruch eines Herbstabends schmecken und nicht das Gefühl haben, an einer widerwärtigen Turnübung teilzunehmen, zu der du verpflichtet bist; du sollst herbstliches Gras riechen, wir werden im Sand liegen, unten am Flußufer, zwischen den Weidenbüschen, gleich oberhalb der Spur, die das Hochwasser hinterließ; Schlifstengel, Korken, Schuhkremdosen, eine Rosenkranzperle, die einer Schifferfrau über Bord fiel, und in einer Limonadenflasche eine Post; in der Luft der bittere Rauch der Schiffsschornsteine; rasselnde Ankerketten; wir werden keinen blutigen Ernst draus machen, obwohl's natürlich ernst und blutig ist".“

Billard um halbzehn / Ansichten eines Clowns / Ende einer Dienstfahrt

„Höflichkeit ist doch die sicherste Form der Verachtung«.“

Billard um halbzehn. Köln und Berlin: Kiepenheuer & Witsch, 1959. S. 229

„Einmischung ist die einzige Möglichkeit, realistisch zu bleiben.“

Einmischung erwünscht [1973], S. 15 books.google https://books.google.de/books/?id=GlAKAQAAIAAJ&q=idealistisch, in: Einmischung erwünscht. Schriften zur Zeit. Kiepenheuer & Witsch 1977, S. 13 ff. Vgl. auch boell.de https://www.boell.de/de/content/heinrich-boell-leben-und-werk-5
Zuerst in fragwürdiger Übersetzung als "Meddling is the only way to stay relevant” unter dem Titel "A Plea for Meddling" in The New York Times vom 18. Februar 1973

Heinrich Böll Zitate und Sprüche

„Nichts darf man, auch keinen Krieg anfangen.“

Die Verwundung und andere frühe Erzählungen: Lamuv, 1983. S. 17

„Mir muß eine Sache Spaß machen, sonst werde ich krank.“

Ansichten eines Clowns. Köln und Berlin: Kiepenheuer & Witsch, 1963. S. 122
Ansichten eines Clowns

„[…] er kam mir nach und sagte: "Was guckst du mich denn so entgeistert an, mein Blümelein -- ich schlage vor, daß wir jetzt erst einmal bumsen." Nun, inzwischen war ich bei meiner Handtasche, und er ging mir an die Kledage, und ich dachte: "Bumsen, meinetwegen", und ich hab' die Pistole rausgenommen und sofort auf ihn geschossen […] und ich dachte: Gut, jetzt bumst's. […] Ohne Reue, ohne Bedauern. Er wollte doch bumsen, und ich habe gebumst, oder?“

Schlusskapitel 58. Vorabdruck im DER SPIEGEL 19. August 1974 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41651533.html (nicht mehr abrufbar); zitiert in Rudolf Walter Leonhardt: Kalauer – aua! https://www.zeit.de/1982/38/kalauer-aua/komplettansicht, DIE ZEIT Nr. 38/1982
Ansichten eines Clowns, Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann

„Inzwischen ist die Bild-Zeitung ja fast schon das regierungsamtliche Blatt.“

Zehn Jahre später - Nachwort zur Neuausgabe (1984). heinrich-boell.de http://www.heinrich-boell.de/HeinrichBoellTextDesMonats.htm
Ansichten eines Clowns, Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann

„… als Luftveränderung kann Bonn für Stunden Wunder wirken.“

Ansichten eines Clowns. Köln und Berlin: Kiepenheuer & Witsch, 1963. S. 83
Ansichten eines Clowns

„Der Feierabend des Nichtkünstlers ist die Arbeitszeit eines Clowns.“

Ansichten eines Clowns. Köln und Berlin: Kiepenheuer & Witsch, 1963. S. 121
Ansichten eines Clowns

„Personen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der Bild -Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.“

Motto der Erzählung. heinrich-boell.de http://www.heinrich-boell.de/HeinrichBoellTextDesMonats.htm
Ansichten eines Clowns, Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann

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Heinrich Böll: Zitate auf Englisch

“I am a clown… and I collect moments.”

Heinrich Böll buch Ansichten eines Clowns

Quelle: The Clown

“He avoids the official "heroes'" cemetery, done in such impeccable taste. Why, he wonders, do the Germans do so much for their dead and so little for the living?”

You Enter Germany (1967); cited from Aufsätze, Kritiken, Reden (Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1967) p. 278. Translation: "You are Now Entering Germany", in Leila Vennewitz (trans.) Missing Persons and Other Essays (Evanston: Northwestern University Press, 1994) p. 48.

“A family without a black sheep is not a typical family.”

Heinrich Böll buch Black Sheep

Eine Familie, die keine schwarzen Schafe hat, ist keine charakteristische Familie.
"Die schwarzen Schafe" (1951); cited from 1947 bis 1951 (Köln: F. Middelhauve, 1963) p. 478. Translation: "Black Sheep", in Leila Vennewitz (trans.) The Stories of Heinrich Böll (Evanston: Northwestern University Press, 1995) p. 408.

“One ought to go too far, in order to know how far one can go.”

Sie muss also zu weit gehen, um herauszufinden, wie weit sie gehen darf.
"Die Freiheit der Kunst", speech delivered at Wuppertal on September 24, 1966; cited from Cultura 21 magazine http://www.cultura21.de/magazin/denkanstosse/d20050930a.html, September 30, 2005. Translation: Walter Laqueur Germany Today: A Personal Report (London: Weidenfeld and Nicolson, 1985) p. 130.

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