„Jean-Jacques Rousseau zufolge entsteht Zivilisation dann, wenn die Menschheit Schranken errichtet. […] Demnach ist jede Zivilisation das Resultat von Schranken und Unfreiheit. Nur die Aborigines in Australien sind anders. Bis ins 17. Jahrhundert hatten sie eine Zivilisation ohne Schranken. Sie waren von Grund auf frei. Sie gingen, wann es ihnen gefiel, wohin es ihnen gefiel, um zu tun, was ihnen gefiel. Ihr Leben war buchstäblich eine einzige Wanderschaft. Das Umherziehen war die profunde Metapher des Lebens. Als die Engländer kamen und Zäune für ihr Vieh bauten, begriffen die Aborigines den Sinn davon nicht. Da sie nicht imstande waren, dieses Prinzip zu verstehen, jagte man sie als asoziale, gefährliche Wesen in die Wildnis. Deshalb solltest auch du auf der Hut sein […]. Auf dieser Welt haben letztlich die Menschen die besten Überlebenschancen, die hohe, dauerhafte Zäune errichten. Wenn du die nicht anerkennst, wirst du in die Wildnis gejagt.“

Kafka on the Shore

Letzte Aktualisierung 31. Juli 2025. Geschichte

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„Alles was Grenzen zieht und Schranken errichtet dient dazu, menschlichen Verkehr, Annäherung zwischen Menschen auszuschalten.“

Ernst Grünfeld (1883–1938) deutscher Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler österreichischer Herkunft

Die Peripheren. Ein Kapitel Soziologie, Amsterdam: N.V. Noord-Hollandsche Uitgevers Mij., 1939, S. 71.

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„Ungleichheit war der Preis der Zivilisation.“

George Orwell (1903–1950) britischer Schriftsteller, Essayist und Journalist
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„Kunst ist die Signatur der Zivilisation.“

Beverly Sills (1929–2007) US-amerikanischen Opernsängerinnen
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„Ohne die Bibliothek gibt es keine Zivilisation.“

Ray Bradbury (1920–2012) US-amerikanischer Schriftsteller

„Kultur steht jenseits von Leben und Tod, Zivilisation zwischen ihnen.“

Paul Bertololy (1892–1972) deutscher Arzt und Schriftsteller

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„Laß dich vom Verstande leiten, aber verletze nicht die heilige Schranke des Gefühls.“

Zwischen Himmel und Erde. Aus: Ausgewählte Werke, Band 1. Hrsg. von Wilhelm Greiner. Leipzig: Reclam, [1956], S. 629

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„Alles ruht in mir. Es gibt keine Richter, es gibt keine Schranken, und es gibt keine Grenzen vor mir.“

Henri Barbusse (1873–1935) französischer Politiker und Schriftsteller

"Die Hölle" (orig.: L`Enfer, 1908), Zürich 1919, ins Deutsche übersetzt von Max Hochdorf, S. 244

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