„Das, was man als schön bezeichnet, entsteht in der Regel aus der Praxis des täglichen Lebens heraus. So entdeckten unsere Vorfahren, die wohl oder übel in dunklen Räumen wohnen mussten, irgendwann die dem Scvhatten innewohnende Schönheit, und sie verstanden es schließlich sogar, den Schatten einem ästhetischen Zweck dienstbar zu machen. Tatsächlich gründet die Schönheit eines japanischen Raumes rein in der Abstufung der Schatten. Sonst ist überhaupt nichts vorhanden.“

Lob des Schattens: Entwurf einer japanischen Ästhetik

Letzte Aktualisierung 23. Juni 2021. Geschichte
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Tanizaki Jun’ichirō 7
japanischer Schriftsteller 1886–1965

Ähnliche Zitate

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„Das, was man als schön bezeichnet, entsteht in der Regel aus der Praxis des täglichen Lebens. So entdeckten unsere Vorfahren, die wohl oder übel in dunklen Räumen wohnen mussten, irgendwann die dem Schatten innewohnende Schönheit.“

in Lob des Schattens. Entwurf einer japanischen Ästhetik, aus dem Japanischen von Eduard Klopfenstein, Manesse Verlag 1993, 8. Aufl., ISBN 978-3-7175-4039-7, S. 33 (陰翳礼讃)
Original: が、美と云うものは常に生活の実際から発達するもので、暗い部屋に住むことを餘儀なくされたわれわれの先祖は、いつしか陰翳のうちに美を発見し、やがては美の目的に添うように陰翳を利用するに至った。 Textausgabe http://www.kuniomi.gr.jp/togen/iwai/raisan.htm

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„Gedanken sind die Schatten unserer Empfindungen - immer dunkler, leerer, einfacher als diese.“

Gedanken, Drittes Buch, 179, S. 177,
Die fröhliche Wissenschaft

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„Alles Schöne der Alten ist bloß charakteristisch, und bloß aus dieser Eigentümlichkeit entsteht die Schönheit.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) deutscher Dichter und Dramatiker

Schriften zur Kunst
Andere Werke

„Wer einen schönen Schatten werfen kann, achtet nicht auf den Schatten sondern auf den Körper.“

Lü Bu We (-291) chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph

Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 32

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„Mozarts Musik ist so rein und schön, daß ich sie als die innere Schönheit des Universums selbst ansehe.“

Albert Einstein (1879–1955) theoretischer Physiker

zitiert nach Armin Hermann: "Albert Einstein", Piper, München 1994, zitiert nach Alice Calaprice (Hrsg.): Einstein sagt, Piper-Verlag, München, Zürich 1996, ISBN 3-492-03935-9, Seite 225
Weitere

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„Wenn die Schönheit nach der Herrschaft verlangt, gebietet der Verstand deren Verweigerung. Und wenn der Verstand sie erwerben könnte, ist die Schönheit dahin.“

Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), XVI, 2
Original franz.: "Quand la beauté demande l'empire, la raison le fait refuser ; quand la raison pourroit l'obtenir, la beauté n'est plus."

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