„Vielen von uns war der Feind allmächtig vorgekommen. Während die Starken sich ruhig einmal irren können, ohne etwas zu verlieren, weil selbst die mächtigsten Menschen noch Menschen sind […], darf sich, wer sich als Allmacht aufspielt, niemals irren, weil es entweder Allmacht ist oder gar nichts. Wenn ein noch so winziger Streich gelang gegen die Allmacht des Feindes, dann war schon alles gelungen.“

Im Kontext bezieht sie sich auf das Gefühl von Gefangenen in der NS-Zeit, die die Nazis als eine Allmacht spürten, die durch die Flucht von Gefangenen herausgefordert wurde.
Quelle: aus "Das siebte Kreuz" von Anna Seghers, 1994, S.169-170, Aufbau-Verlag

Letzte Aktualisierung 30. März 2025. Geschichte
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deutschsprachige Schriftstellerin 1900–1983

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