Schreiben Gauss an Wolfgang Bolyai, Göttingen, 2. 9. 1808. In Franz Schmidt, Paul Stäckel (Hrsg.): Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Wolfgang Bolyai, B. G. Teubner, Leipzig 1899, S. 94 (bei der University of Michigan: http://name.umdl.umich.edu/AAS7555.0001.001; im Internet-Archiv: http://www.archive.org/details/briefwechselzwi00gausgoog)
„Wahrlich es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen, nicht das Besitzen, sondern das Erwerben, nicht das Da-Seyn, sondern das Hinkommen, was den grössten Genuss gewährt. Wenn ich eine Sache ganz ins Klare gebracht und erschöpft habe, so wende ich mich davon weg, um wieder ins Dunkle zu gehe; so sonderbar ist der nimmersatte Mensch, hat er ein Gebäude vollendet so ist es nicht um nun ruhig darin zu wohnen, sondern um ein andres anzufangen. So stelle ich mir vor muss dem Welteroberer zu Muthe seyn, der nachdem ein Königreich kaum bezwungen ist, schon wieder nach andern seine Arme ausstreckt.“
An Wolfgang Bolyai, Göttingen, 2. September 1808. In: Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Wolfgang Bolyai, Hrsg. Franz Schmidt und Paul Stäckel, B. G. Teubner, Leipzig 1899, S. 94,
Ähnliche Zitate
„Mensch lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen“
oft Augustinus zugeschrieben, jedoch ohne Nachweis. Vgl. Tina Engermann: Bildung in Bewegung, in: L. Pongratz und P. Euler: Darmstädter Studien zur Bewegung, TU Darmstadt, Institut für Pädagogik, o. J., ISBN 386727424X, Seite 20 Fn. 38, books.google.com http://books.google.de/books?id=_veSz2scdLAC&pg=PA20. In seinen Schriften erwähnt Augustinus den Tanz nur im negativen Sinne (z.B. De symbolo ad catechumenos II.2, De fide et operibus 27, De civitate Dei II.20, VII.26, VII.28, XVIII.10, Tractatus in Iohannis Euangelium III.19).
Fälschlich zugeschrieben
„Um Wissen zu erwerben, muss man lernen; aber um Weisheit zu erwerben, muss man beobachten.“
„Um ruhig zu seyn, muß der Mensch nicht denken; er muß nur träumen.“
Über den Tod. Aus: Schriften, Zweiter Band: Der Philosoph für die Welt. 2. Theil. Berlin: Myliussisch, 1801. S. 116.
Der Mann. Aus: Gedichte. Vollständige Sammlung. Berlin: Weidmann, 1860. S. 190
„Wenn drei Menschen gehen, muss einer davon mein Lehrer sein.“
Analekten (Lunyu)
Original: 三人行,必有我師焉。 Sān rén xíng, bì yǒu wǒ shī yan.
Andere Werke
Quelle: Ueber liberalen Unterricht, liberale Schul-Erziehung. In: Repertorium der pädagogischen Journalistik und Literatur, Hrsg. F. Xaver Heindl, Zweiter Jahrgang, Erstes Heft, Verlag der v. Jenisch und Stage'schen Buchhandlung, Augsburg 1848, S. 256, books.google.de https://books.google.de/books?id=JxpNAAAAcAAJ&pg=PA256&dq=%22Die+Gegenwart,+in+der+der+Mensch+lebt,+wird+nicht+f%C3%BCr+ihn+genu%C3%9Freich+durch+ruhigen+Besitz+des+Erworbenen,+sondern+durch+Streben+nach+h%C3%B6heren+Zielen.%22