Die Allgemeine Anschauung der Menschen von Gott, 1975
„Ebenso wie das moderne Naturgefühl ein Kennzeichen für den Zwiespalt ist, der zwischen den Menschen und der Natur besteht, deutet sich im Kulturgefühl die Entfernung des Menschen von der schöpferischen Leistung an – eine Entfernung, wie sie im Abstand des Museumsbesuchers von den ausgestellten Objekten zum Ausdruck kommt. Es ist uns der Gedanke sehr fremd geworden, daß es Maße gibt, deren Hervorbringung ohne Anstrengung geschieht, weil jede Bewegung bereits Ausdruck und Repräsentation des Maßes ist – und entsprechend eine Bildung, welche die Gebilde wie Gewächse aus dem Boden treibt oder sie nach kristallinischen Gesetzen zusammenschießen läßt.“
Ähnliche Zitate
Paul Westheim: Wilhelm Lehmbruck, Gustav Kiepenheuer Verlag, Potsdam-Berlin 1919, S. 61,
„Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können - das macht den Journalisten.“
Fackel 281, 20 books.google https://books.google.de/books?id=Zkw_AQAAMAAJ&q=%22keinen+gedanken%22 (1909); Pro domo et mundo
"Es genügt nicht, keinen Gedanken zu haben: man muss ihn auch ausdrücken können." - Fackel 697, 60 books.google https://books.google.de/books?id=dTgYAQAAIAAJ&q=%22keinen+Gedanken%22 (1925)
Populärer scheint eine nicht von Kraus stammende Modifizierung zu sein:
"Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken." - Thilo Koch: Zwischentöne. Ein Skizzenbuch. Ullstein 1963. S. 63 books.google https://books.google.de/books?id=nDERAQAAIAAJ&q=auszudr%C3%BCcken
"Es genügt nicht nur, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein sie auszudrücken!" - Wolfgang Neuss LP Wolf Biermann zu Gast bei Wolfgang Neuss, Philips 1965
Fackel
„Die Entfernung ist nichts, wenn man ein Motiv hat.“
Wolfgang Bauer: China und die Hoffnung auf Glück. Paradiese – Utopien – Idealvorstellungen. München: Carl Hanser, 1971
zitiert von Platon in "Theaitetos", 152a
(griechisch: anthropos metron hapanton)
„Die Literatur verdirbt sich nur in dem Maße, als die Menschen verdorbener werden.“