„Hier wäre nochmals die Frage zu streifen, inwieweit es sich um Erscheinungender Spätzeit handelt, um weltstädtische Kennzeichen. Der Untergang des römischen Reiches hat ja von jeher als Schulbeispiel gedient. Es gibt allerdings eine Reihe von Merkmalen, die übereinstimmen: Cäsarismus, Bedrohung des Bauernstandes, Latifundienwirtschaft, Sittenverfall, wachsende Konzentration und Unwiderruflichkeit der großen Entscheidungen, hellenistische Kunstwerke und technische Großbauten; das sind Gesichtspunkte. Verändert sich jedoch der Standort des Beobachters um ein Geringes, so eröffnen sich Perspektiven, die durchaus nicht in Spenglers System passen. Hier tauchen nicht weniger zwingende Anzeichen einer Frühzeit auf. Daß Rußland, dessen Stander dem des Reiches Karls des Großen vergleicht, auszuklammern sei, hat Spengler scharfsichtig bemerkt. Es handelt sich indessen nicht um regionale Unterschiede, sondern um das Auftreten eines neuen Typus, der die Nationen und selbst die Rassen formt. Dem entspricht auch das herrschende Welt- und Lebensgefühl, der wachsende Optimismus des Arbeiters, sein theoretisch so dürftig gestütztes Vertrauen auf seine zeitwendende Macht, das dennoch von Grund auf berechtigt istund prognostischen Wert besitzt.“

Letzte Aktualisierung 26. Mai 2024. Geschichte

Ähnliche Zitate

Sid Meier Foto

„Ein Spiel ist eine Reihe von interessanten Entscheidungen.“

Sid Meier (1954) kanadischer Programmierer und Designer von Computerspielen

nach eigener Erinnerung in seinem Vortrag auf der GDC 1989, als Selbstzitat in seiner GDC 2012 Lecture: "Interesting Decisions" http://gdcvault.com/play/1015756/Interesting, zitiert in: gamasutra.com http://www.gamasutra.com/view/news/164869/gdc_2012_sid_meier_on_how_to_see_.php, auch in: Andrew Rollings u. Dave Morris, Game Architecture and Design. New Edition. New Riders, Berkeley CA 2004 (Erstausgabe 1999). S. 61 books.google http://books.google.de/books?ei=eDK7T5XPLY2s8QPi0pDPCg&hl=de&id=qFdzalo0ixcC&q=sid+meier+choices
Original engl.: "A game is a series of interesting choices."

Thomas Hobbes Foto

„Das Papsttum ist nichts anderes als der Geist des späten römischen Reiches.“

Thomas Hobbes (1588–1679) englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph
Stephen Hawking Foto
Mike Tyson Foto
Eleanor Roosevelt Foto

„Es gibt keine Verpflichtungen, nur Entscheidungen.“

Eleanor Roosevelt (1884–1962) US-amerikanische Menschenrechtsaktivistin
Arthur Schopenhauer Foto

„Die Fabel von der Pandora ist mir von jeher nicht klar gewesen, ja, ungereimt und verkehrt vorgekommen.“

Parerga und Paralipomena II, Kapitel 18, § 200
Parerga und Paralipomena, Teil II

Thomas Griffiths Wainewright Foto

„Ich bin der Meinung, daß ein Kunstwerk nur nach seinen eigenen Gesetzen beurteilt werden kann. Ob es in sich geschlossen ist oder nicht, das ist die Frage.“

Thomas Griffiths Wainewright (1794–1847) englischer Journalist, Maler, Kunstkritiker und Mörder

zit. nach "Feder, Pinsel und Gift" von Oscar Wilde
Original engl.: "I hold that no work of art can be tried otherwise than by laws deduced from itself: whether or not it be consistent with itself is the question."

Ähnliche Themen