Jürgen Claus: Theorien zeitgenössischer Malerei, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1963, S. 37
„Die Feste der frühen Epochen waren stark sexuell betont. Ihr Höhepunkt war oft das, was man heute Gruppensex nennt und als sozial rein negativ einstuft. Allerdings vermag Sexualität tatsächlich soziale Spannungen abzubauen, und sie 'befriedigt' nicht nur, sie befriedet auch. Der Mensch ist anthropologisch auf viel mehr Sexualkontakte angelegt, als unsere rigide Kultur uns erlaubt, ja, nur als 'menschenwürdig' hinstellt. Die als sogenannte unnennbare Unsittlichkeit abqualifizierten Sexualbräuche vieler Naturvölker wurden von den weißen Kolonialherren oft als willkommene Vorwände instrumentalisiert, um die betreffenden Stämme guten Gewissens zu drangsalieren und zu dezimieren. Künder des Islam im Orient und Vertreter des Konfuzianismus in China bemühten sich ihrerseits ebenso wie Weiße zwecks christlicher Mission, sexuelle Riten möglichst total auszurotten, wo immer sie noch auf sie trafen: Was vordem Kult war, wurde zur Unzucht umdefiniert. Die Praxis hat bei den meisten Naturvölkern dazu geführt, daß die betreffenden Rituale erloschen. Vergleichbare Sitten sind in der Frühzeit auf dieselbe Art verschwunden, zwar nicht aus denselben, aber aus ähnlich strukturierten Gründen, denn in allen patriarchalischen Ethnien gelten orgiastische Riten als sozialschädlich.“
Vom Schmetterling zur Doppelaxt (1990)
Themen
vorwand , art , stamm , kultur , mission , stärke , ritual , kunde , menschen , weiß , china , meister , spannung , grund , vertreter , früh , sitte , vorde , zweck , sexualität , ähnlich , praxis , epoche , unsittlichkeit , kult , sozial , öfter , möglich , fest , orient , höhepunkt , negativ , gewissen , ja , heute , islamGisela Bleibtreu-Ehrenberg 4
deutsche Soziologin 1929Ähnliche Zitate
„W ist nichts als Sexualität, M ist sexuell und noch etwas darüber.“
"Geschlecht und Charakter", MSB Matthes&Seitz, Berlin 1997, ISBN 9783882213126, S.113, Zweiter Teil, II. Kapitel. Männliche und weibliche Sexualität gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/11
Geschecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung. Wien und Leipzig 1903. 19. unveränderte Auflage 1920, gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/1
„Ich meine, daß der Markt an sich sozial ist, nicht daß er sozial gemacht werden muß.“
Friedrich August von Hayek im Interview mit der Zeitschrift "Encounter" Mai 1983
Zugeschrieben
Original: May I tell you the story of when I last spoke to Dr. Ludwig Erhard? We were alone for a moment, and he turned to me and said, "I hope you don’t misunderstand me when I speak of a social market economy (Sozialen Marktwirtschaft). I mean by that that the market economy as such is social, not that it needs to be made social...." - "Friedrich Hayek on the Crisis", in: Encounter, Mai 1983, S. 54-57. books.google https://books.google.de/books?id=dysdAQAAMAAJ&q=marktwirtschaft, https://books.google.de/books?id=dysdAQAAMAAJ&q=%22made+social%22. Siehe auch Peter G. Klein http://organizationsandmarkets.com/2012/10/27/social-justice-quote-of-the-day/ sowie Alfred C. Mierzejewski: Ludwig Erhard. A Biography, p.31 books.google https://books.google.de/books?id=A5aMJgGR1ZcC&pg=PA31
„Der Mensch braucht Drang, Spannung – ja.“
Tagebücher, 1860
Auferstehung, Tagebücher (1852-1910)
„Gewalt schafft mehr soziale Probleme als sie löst.“
„Sexualität ist heute nur noch eine Sportart.“
Talkshow Beckmann, ARD, 5. Juli 2004
„Die Menschen brauchen soziale Kontakte, gerade zu ihren Familien.“
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-altersheime-pflegeheime-seniorenwerk-1.5076226
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/corona-bonds-oecd-angel-gurria-interview-1.4869630
„"Erlaubt" und "verboten" hat oft mehr mit Geewöhnung, als mit Berechtigung zu tun.“