Otto Weininger Zitate

Otto Weininger war ein österreichischer Philosoph. Er wurde durch sein Werk Geschlecht und Charakter bekannt, das sich durch extreme Theorien auszeichnet, sowie durch seinen Suizid in Ludwig van Beethovens Sterbehaus in Wien.

Weininger, jüdischer Herkunft und zum protestantischen Glauben konvertiert, war in seinen letzten Jahren extrem judenfeindlich eingestellt und Verfechter einer frauen- und körperfeindlichen Geisteshaltung. Er entwickelte eine philosophisch-psychologische Theorie der Geschlechter, in deren Zentrum die Theorie der menschlichen Bisexualität steht. Durch seinen Suizid wurde er zum Mythos, sein Buch zum Bestseller.



✵ 3. April 1880 – 4. Oktober 1903
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Werk

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Otto Weininger Berühmte Zitate

„Die Frauen haben, wenn auch der äußere Schein für das Gegenteil sprechen mag, in Wahrheit gar keinen Sinn für das Genie, ihnen gilt jede Extravaganz der Natur, die einen Mann aus Reih und Glied der anderen sichtbar hervortreten lässt, zur Befriedigung ihres sexuellen Ehrgeizes gleich; sie verwechseln den Dramatiker mit dem Schauspieler und machen keinen Unterschied zwischen Virtuos und Künstler.“

"Geschlecht und Charakter", MSB Matthes&Seitz, Berlin 1997, ISBN 9783882213126, S.132, Zweiter Teil, IV. Kapitel. Begabung und Genialität gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/13
Geschecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung. Wien und Leipzig 1903. 19. unveränderte Auflage 1920, gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/1

„W ist nichts als Sexualität, M ist sexuell und noch etwas darüber.“

"Geschlecht und Charakter", MSB Matthes&Seitz, Berlin 1997, ISBN 9783882213126, S.113, Zweiter Teil, II. Kapitel. Männliche und weibliche Sexualität gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/11
Geschecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung. Wien und Leipzig 1903. 19. unveränderte Auflage 1920, gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/1

„Der Mann hat die gleichen psychischen Inhalte wie das Weib in artikulierterer Form; wo sie mehr oder minder in Heniden denkt, dort denkt er bereits in klaren, distinkten Vorstellungen, an die sich ausgesprochen und stets die Absonderung von den Dingen gestattende Gefühl knüpfen.“

"Geschlecht und Charakter", MSB Matthes&Seitz, Berlin 1997, ISBN 9783882213126, S.127-128, Zweiter Teil, III. Kapitel. Männliches und weibliches Bewußtsein gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/12
Geschecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung. Wien und Leipzig 1903. 19. unveränderte Auflage 1920, gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/1

„Die Gesellschaft kennt den Begriff des Verbrechens, aber nicht den der Sünde, sie zwingt zur Strafe, ohne Reue erreichen zu wollen.“

"Geschlecht und Charakter", MSB Matthes&Seitz, Berlin 1997, ISBN 9783882213126, S.195, Zweiter Teil, VI. Kapitel. Gedächtnis, Logik, Ethik gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/15
Geschecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung. Wien und Leipzig 1903. 19. unveränderte Auflage 1920, gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/1

„Einen Menschen verstehen heißt also: er selbst sein.“

"Geschlecht und Charakter", MSB Matthes&Seitz, Berlin 1997, ISBN 9783882213126, S.134, Zweiter Teil, IV. Kapitel. Begabung und Genialität gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/13
Geschecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung. Wien und Leipzig 1903. 19. unveränderte Auflage 1920, gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/1

Zitate über Menschen von Otto Weininger

Otto Weininger Zitate und Sprüche

„Es ist also richtig, daß das Weib keine Logik besitzt.“

"Geschlecht und Charakter", MSB Matthes&Seitz, Berlin 1997, ISBN 9783882213126, S.191, Zweiter Teil, VI. Kapitel. Gedächtnis, Logik, Ethik gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/15
Geschecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung. Wien und Leipzig 1903. 19. unveränderte Auflage 1920, gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/1

„Je länger das Haar, desto kürzer der Verstand“

"Geschlecht und Charakter", MSB Matthes&Seitz, Berlin 1997, ISBN 9783882213126, S.191

„Die historische Nachforschung muß dem Volksmund recht geben, der ihr Resultat längst vorweggenommen hat: »Je länger das Haar, desto kürzer der Verstand«.“

"Geschlecht und Charakter", Erster Teil, VI. Kapitel. Die emanzipierten Frauen, S. 84 gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/9
Geschecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung. Wien und Leipzig 1903. 19. unveränderte Auflage 1920, gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschlecht-und-charakter-7794/1

Otto Weininger: Zitate auf Englisch

“Most of the time man does not do what he wills, but what he has willed. Through his decisions, he always gives himself only a certain direction, in which he then moves until the next moment of reflection. We do not will continuously, we only will intermittently”

Collected Aphorisms
Kontext: Most of the time man does not do what he wills, but what he has willed. Through his decisions, he always gives himself only a certain direction, in which he then moves until the next moment of reflection. We do not will continuously, we only will intermittently, piece by piece. We thus save ourselves from willing: principle of the economy of the will. But the higher man always experiences this as thoroughly immoral.

“Great men take themselves and the world too seriously to become what is called merely intellectual. Men who are merely intellectual are insincere; they are people who have never really been deeply engrossed by things and who do not feel an overpowering desire for production. All that they care about is that their work should glitter and sparkle like a well-cut stone, not that it should illuminate anything. They are more occupied with what will be said of what they think than by the thoughts themselves.”

Otto Weininger buch Geschlecht und Charakter

Große Männer nehmen sich selbst und die Dinge zu ernst, um öfter als gelegentlich »geistreich« zu sein. Menschen, die nichts sind als eben »geistreich«, sind unfromme Menschen; es sind solche, die, von den Dingen nicht wirklich erfüllt, an ihnen nie ein aufrichtiges und tiefes Interesse nehmen, in denen nicht lang und schwer etwas der Geburt entgegenstrebt. Es ist ihnen nur daran gelegen, daß ihr Gedanke glitzere und funkle wie eine prächtig zugeschliffene Raute, nicht, daß er auch etwas beleuchte! Und das kommt daher, weil ihr Sinnen vor allem die Absicht auf das behält, was die anderen zu eben diesen Gedanken wohl »sagen« werden—eine Rücksicht, die durchaus nicht immer »rücksichtsvoll« ist.
Quelle: Sex and Character (1903), p. 104.

“Logic and ethics are fundamentally the same, they are no more than duty to oneself. They celebrate their union by the highest service of truth.”

Otto Weininger buch Geschlecht und Charakter

Logik und Ethik aber sind im Grunde nur eines und das-selbe.
Pflicht gegen sich selbst. Sie feiern ihre Vereinigung im höchsten Werte der Wahrheit...
Quelle: Sex and Character (1903), p. 159.

“There are men who are willing to marry a woman they do not care about merely because she is admired by other men. Such a relation exists between many men and their thoughts.”

Otto Weininger buch Geschlecht und Charakter

Es gibt Männer, die imstande sind, eine Frau, die sie in keiner Weise anzieht, zu heiraten—bloß weil sie den anderen gefällt. Und solche Ehen gibt es auch zwischen so manchen Menschen und ihren Gedanken.
Quelle: Sex and Character (1903), p. 104.

“Genius declares itself to be a kind of higher masculinity.”

Otto Weininger buch Geschlecht und Charakter

Quelle: Sex and Character (1903), p. 111.

“A man is first reverent about himself, and self-respect is the first stage in reverence for all things.”

Otto Weininger buch Geschlecht und Charakter

Quelle: Sex and Character (1903), p. 127.

“A man is himself important precisely in proportion that all things seem important to him.”

Otto Weininger buch Geschlecht und Charakter

Quelle: Sex and Character (1903), p. 127.

“Not only virtue, but also insight, not only sanctity but also wisdom, are the duties and tasks of mankind.”

Otto Weininger buch Geschlecht und Charakter

Quelle: Sex and Character (1903), p. 159.

“Woman, in short, has an unconscious life, man a conscious life, and the genius the most conscious life.”

Otto Weininger buch Geschlecht und Charakter

Quelle: Sex and Character (1903), p. 113.

“No one can understand himself, for to do that he would have to get outside himself; the subject of the knowing and willing activity would have to become its own object.”

Otto Weininger buch Geschlecht und Charakter

Kein Mensch kann sich selbst je verstehen, denn dazu müßte er aus sich selbst herausgehen, dazu müßte das Subjekt des Erkennens und Wollens Objekt werden können: ganz wie, um das Universum zu verstehen, ein Standpunkt noch außerhalb des Universums erforderlich wäre.
Quelle: Sex and Character (1903), pp. 105-106.

“So far as one understands a man, one is that man. The man of genius takes his place in the above argument as he who understands incomparably more other beings than the average man. Goethe is said to have said of himself that there was no vice or crime of which he could not trace the tendency in himself, and that at some period of his life he could not have understood fully. The genius, therefore, is a more complicated, more richly endowed, more varied man; and a man is the closer to being a genius the more men he has in his personality, and the more really and strongly he has these others within him.”

Otto Weininger buch Geschlecht und Charakter

Einen Menschen verstehen heißt also: auch er sein. Der geniale Mensch aber offenbarte sich an jenen Beispielen eben als der Mensch, welcher ungleich mehr Wesen versteht als der mittelmäßige. Goethe soll von sich gesagt haben, es gebe kein Laster und kein Verbrechen, zu dem er nicht die Anlage in sich verspürt, das er nicht in irgend einem Zeitpunkte seines Lebens vollauf verstanden habe. Der geniale Mensch ist also komplizierter, zusammengesetzter, reicher; und ein Mensch ist um so genialer zu nennen, je mehr Menschen er in sich vereinigt, und zwar, wie hinzugefügt werden muß, je lebendiger, mit je größerer Intensität er die anderen Menschen in sich hat.
Quelle: Sex and Character (1903), p. 106.

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