„Ich darf vermuten, daß Hegel mit der »Gestalt« des Arbeiters eher einverstanden wäre als mit dessen Reduktion auf die Ökonomie, die einer der Sektoren bleibt. Die »Gestalt« (schon das Wort ist schwer übersetzbar) repräsentiert den Weltgeist für eine bestimmte Epoche, und zwar herrschend, unter anderem auch hinsichtlich der Ökonomie. Das Grundproblem ist die Macht; sie bestimmt das Detail. Das bestätigt sich bereits heute: überall, wo Arbeiterparteien regieren, von China über Rußland bis zu den Ostdeutschen, haben Machtfragen den Vorrang vor den ökonomischen. Wenn diesen Staaten, auch von westlichen Kommunisten, vorgehalten wird, daß sie von Marx abweichen, so ist der Einwand begründet, doch antiquiert.“

Letzte Aktualisierung 23. Juni 2021. Geschichte
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Ernst Jünger 542
deutscher Schriftsteller und Publizist 1895–1998

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„Wo Politik ist oder Oekonomie, da ist keine Moral.“

Friedrich Schlegel (1772–1829) deutscher Kulturphilosoph, Kritiker, Literaturhistoriker und Übersetzer
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„Gestalten muss man machen, nicht Worte“

Adalbert Stifter (1805–1868) österreichischer Dichter und Maler

Brief vom 6. Januar 1861 an Gustav Heckenast. Briefe, 2. Band, Verlag Gustav Heckenast, Pest 1861, S. 388

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„Wenn die Wahrheit zu teuer wird, wird der Betrug zur Ökonomie.“

Stefan Hölscher (1965) Philosoph, Psychologe, Managementberater, Trainer und Coach

Quelle: Hölscher, Prinzipien oder keine. Der schwarze Uhu weise schwätzt, Gedichte und Aphorismen, Geest-Verlag, 2018

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„Der wahre Kritiker bleibt für mich ein Dichter: ein Gestalter.“

Alfred Kerr (1867–1948) deutscher Schriftsteller, Theaterkritiker und Journalist

Die Welt im Drama, Vorwort zum ersten Band, III. 12. In: Gesammelte Schriften, 1. Reihe, S. Fischer, Berlin 1917, S. 11,

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