„Sehen Sie'. sagt er, 'jeder Mensch lebt auf zwei Ebenen. Auf der einen leistet man etwas, das von andern gesehen und beurteilt wird. Da hat man Erfolg oder Mißerfolg, da wird man getrieben von Ehrgeiz und Machtwillen und Besitzgier und Eigennutz und Eitelkeit, und man ist in Unruhe und verzettelt sich in lauter Betrieb. Auf der anderen Ebene sieht einen ein anderes Auge, und man wird mit einem anderen Maßstab gemessen, der läßt nichts gelten als das, was ganz ohne Berechnung getan wird, ganz ohne Egoismus, aus keinem andern Motiv als dem der Liebe und der Freude. Ich bin von der einen Ebene auf die andre gesprungen, von der Erde in den Himmel.“

—  Luise Rinser

Bruder Feuer

Letzte Aktualisierung 2. Juli 2022. Geschichte
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Luise Rinser 4
deutsche Schriftstellerin 1911–2002

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„Soll mein Auge die Farbe sehen, so muss es ledig sein aller Farbe. Sehe ich blaue oder weiße Farbe, so ist das Sehen meines Auges, das die Farbe sieht - ist eben das, was da sieht, dasselbe wie das, was da gesehen wird mit dem Auge. Das Auge, in dem ich Gott sehe, das ist dasselbe Auge, darin mich Gott sieht; mein Auge und Gottes Auge, das ist ein Auge und ein Sehen und ein Erkennen und ein Lieben.“

Predigt: Qui audit me, non confundetur Sir 24,30 http://www.bibelwissenschaft.de/bibeltext/sir24,30/. In: Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate. Herausgegeben und übersetzt von Josef Quint. München: Hanser Verlag, 7. Auflage 1995, S. 216. , ISBN 3446106626
Original mhd.: "Sol min ouge sehen die varwe, sô muoz er lidic sin aller varwen. Sihe ich blà oder wize varwe, diu gesiht mins ougen, daz dà siht die varwe, daz selbe, daz dà siht, ist daz selbe; daz dà gesehen wirt mit dem ougen, dà inne ich got sihe, daz ist daz selbe ouge, dà inne mich got siht: min ouge unde gotes ouge daz ist ein ouge und ein gesiht und ein bekennen und ein minnen." - Deutsche Mystiker des vierzehnten Jahrhunderts. Herausgegeben von Franz Pfeiffer. Zweiter Band: Meister Eckhart. Leipzig 1857, S. 312 books,google http://books.google.de/books?id=3HcAAAAAMAAJ&&pg=PA312 Zeile 6-11

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„In Wahrheit, nichts ist unschuldiger als eben dieser Eigennutz, sobald er allgemein ist.“

Friedrich Buchholz (1768–1843) deutscher Schriftsteller

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„Eines Menschen Vergangenheit ist das, was er ist. Sie ist der einzige Maßstab, an dem er gemessen werden sollte.“

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Original engl.: "One's past is what one is. It is the only way by which people should be judged."
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„Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Misserfolgs.“

Oscar Wilde (1854–1900) irischer Schriftsteller

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Original engl.: "Ambition is the last refuge of the failure."
Sätze und Lehren zum Gebrauch für die Jugend - Phrases and Philosophies for the Use of the Young
Variante: Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Versagers

„Du bist Du und niemand anderer. Für Dich gelten Deine Wünsche, Bedürfnisse und Maßstäbe und nicht die Maßstäbe anderer.“

Josef Kirschner (1931–2016) österreichischer Journalist

DIE EGOISTEN-BIBEL; Anleitung fürs Leben, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knauer Nachf. München, TB Ausgabe 2002, ISBN 3-426-82327-6, 1. S. 31.

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„Was mich hinaustreibt in die weite Welt, ist eben das, was so viele ins Kloster getrieben hat: die Sehnsucht nach der Selbstverwirklichung.“

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