Carl Schmitt Zitate
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Carl Schmitt war ein deutscher Staatsrechtler, der auch als politischer Philosoph rezipiert wird. Er ist einer der bekanntesten, wenn auch umstrittensten deutschen Staats- und Völkerrechtler des 20. Jahrhunderts. Schmitt engagierte sich ab 1933 für den NS-Staat. Obwohl er schon Ende 1936 erheblich an Einfluss verlor, galt er nach 1945 als kompromittiert.

Sein im Katholizismus verwurzeltes Denken kreiste um Fragen der Macht, der Gewalt und der Rechtsverwirklichung. Neben dem Staats- und Verfassungsrecht streifen seine Veröffentlichungen zahlreiche weitere Disziplinen wie Politikwissenschaft, Soziologie, Theologie, Germanistik und Philosophie. Sein breitgespanntes Œuvre umfasst außer juristischen und politischen Arbeiten weitere Textgattungen wie Satiren, Reisenotizen, ideengeschichtliche Untersuchungen oder germanistische Textinterpretationen. Als Jurist prägte er eine Reihe von Begriffen und Konzepten, die in den wissenschaftlichen, politischen und allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen sind, etwa „Verfassungswirklichkeit“, „Politische Theologie“, „Freund-Feind-Unterscheidung“ oder „dilatorischer Formelkompromiss“. Der umfangreiche Nachlass Schmitts wird im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland verwahrt und ist derzeit Basis zahlreicher Quelleneditionen.

Schmitt wird heute zwar wegen seines staatsrechtlichen Einsatzes für den Nationalsozialismus und als Gegner der parlamentarischen Demokratie und des Liberalismus kategorisch abgelehnt, zugleich aber auch als „Klassiker des politischen Denkens“ anerkannt – nicht zuletzt aufgrund seiner indirekten Wirkung auf das Staatsrecht und die Rechtswissenschaft der frühen Bundesrepublik.Prägende Einflüsse für sein Denken bezog Schmitt von politischen Philosophen und Staatsdenkern wie Thomas Hobbes, Niccolò Machiavelli, Aristoteles, Jean-Jacques Rousseau, Juan Donoso Cortés oder Zeitgenossen wie Georges Sorel und Vilfredo Pareto.

✵ 11. Juli 1888 – 7. April 1985   •   Andere Namen Karl Schmitt
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Carl Schmitt Berühmte Zitate

„Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.“

Politische Theologie - Vier Kapitel zur Lehre von der Souveränität, Duncker & Humblot, Berlin 1922, S. 9 books.google https://books.google.de/books?id=A740AQAAMAAJ&q=entscheidet
Politische Theologie [1922]

„Warum lassen Sie sich nicht entnazifizieren? Erstens: weil ich mich nicht gerne vereinnahmen lasse und zweitens, weil Widerstand durch Mitarbeit eine Nazi-Methode, aber nicht nach meinem Geschmack ist.“

Glossarium. Aufzeichnungen 1947-1951. Hrsg. von Eberhard Freiherr von Medem, Berlin 1991 (posthum), S. 272
Glossarium

„Die Kirche hat ihre besondere Rationalität.“

Römischer Katholizismus und politische Form, Stuttgart 2008, S. 23 books.google https://books.google.de/books?id=UyZAw2JYJYcC&pg=PA23&dq=rationalität
Römischer Katholizismus und politische Form [1925]

„Zur Demokratie gehört als notwendig erstens Homogenität und zweitens - nötigenfalls - die Ausscheidung und Vernichtung des Heterogenen.“

Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus, 3. Aufl. Berlin 1926, S. 14
Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus [1923]

„Eine Demokratie kann militaristisch oder pazifistisch sein, absolutistisch oder liberal, zentralistisch oder dezentralisierend, fortschrittlich oder reaktionär, und alles wieder zu verschiedenen Zeiten verschieden, ohne aufzuhören, eine Demokratie zu sein.“

Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus, 5. Aufl. Berlin 1979, S. 34
Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus [1923]

„Es gehört zu ihrem Wesen [der Demokratie], daß alle Entscheidungen, die getroffen werden, nur für die Entscheidenden selbst gelten sollen.“

Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus, 5. Aufl. Berlin 1979, S. 34
Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus [1923]

Carl Schmitt: Zitate auf Englisch

“All genuine political theories presuppose man to be evil.”

Carl Schmitt buch The Concept of the Political

The Concept of the Political (1927)

“The concept of the state presupposes the concept of the political.”

Carl Schmitt buch The Concept of the Political

The Concept of the Political (1927)

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