Wang Wei Zitate

Wang Wei war ein Dichter, Maler, Musiker und Staatsmann der chinesischen Tang-Dynastie. Er ist hauptsächlich bekannt für seine Gedichte, von denen 29 in die klassische und weit verbreitete Anthologie Dreihundert Tang-Gedichte aufgenommen wurden. Er gilt neben Li Bai, Du Fu und Meng Haoran, mit dem er befreundet war, als einer der größten Dichter der Tang-Zeit. Gleichfalls gilt Wang Wei als einer der größten Maler, Kalligraphen und Musiker seiner Zeit, doch diese Werke sind nicht überliefert.

Da Wang Wei dem Chan-Buddhismus und Daoismus nahestand und sich in Meditation schulte, ist sein Werk von diesen inspiriert und drückt u. a. spirituelle Erfahrungen aus. So versucht er, die äußere Form der Dinge zu durchbrechen und die wahre Wirklichkeit, das Wesen der Dinge in seiner Kunst sichtbar zu machen. Aus dieser spirituellen Sicht der Dinge resultiert auch Wang Weis dichterische Eigenart, Subjekt und Objekt, Gefühl und Landschaft ineinanderfließen zu lassen und in ihrer Verwobenheit darzustellen.

In seiner Dichtung kreiert er eine Welt der Harmonie und suggestiver Bildlichkeit.

Wang Wei wird zwar oft als Naturdichter klassifiziert, da seine Dichtung von Naturbildern durchdrungen ist, jedoch beschreibt er selten die äußere Form der Natur, sondern sie ist eine Metapher für den Ausdruck spiritueller Wirklichkeit.

So werden in vielen seiner Werke z. B. die weißen Wolken erwähnt, die aus der blauen Leere des Himmels spontan entstehen und wieder vergehen. Sie stellen in seiner Dichtung ein Symbol für das Bewusstsein des Erleuchteten dar, der befreit ist von der Identifikation mit seinem äußerlichen Erscheinungszustand. Das „Reich jenseits der weißen Wolken“, das des Öfteren bei ihm Erwähnung findet, stellt das Reich der Transzendenz dar, das erfahren, aber nicht ausgesprochen werden kann.

In Wang Weis Naturpoesie lassen sich zwei Strömungen feststellen, die Verklärung der Natur in ihrer Schönheit und die Natur als Ort des ländlichen Lebens in Frieden. Ein auffälliges Element in Wang Weis Naturdichtung ist es, dass die Natur in ihrer natürlichen Schönheit und Reinheit beschrieben wird und die Vermischung von Emotion und Natur nicht im Vordergrund steht, sondern sich eher als Harmonie von Selbst und Welt zeigt und nicht als Darstellung der Natur als Ausdruck des eigenen Inneren. In vielen von Wang Weis Gedichten ist das Subjekt kaum wahrnehmbar und besteht nur aus einem Blick, der über die Landschaft schweift. Dies mag aus Wang Weis Kenntnis des Chan hergeleitet werden, in dem es darum geht, zur reinen Wahrnehmung der Dinge zu gelangen und die Subjektivität aufzugeben. Wang Weis buddhistischer Impetus kommt jedoch auch in vielen Gedichten explizit zum Vorschein, in denen die Natur mit buddhistischen Termini belegt wird oder als Ort der Meditation dargestellt wird. In vielen von Wang Weis Gedichten erscheint auch ein enigmatischer Aspekt, die Natur wird mystifiziert und als numinos geschildert. Ein Hauptanliegen scheint Wang Wei die Darstellung des Fernen und Expansiven zu sein. Wikipedia  

✵ 699 – 759
Wang Wei Foto
Wang Wei: 14   Zitate 0   Gefällt mir

Wang Wei: Zitate auf Englisch

“Fighting single-handed for a thousand miles,
With his naked dagger he could hold a multitude.”

"Song of an Old General" http://famouspoetsandpoems.com/poets/wang_wei/poems/11147.html (老将行)

“I sit alone in the secluded bamboo grove
and play the zither and whistle along.
In the deep forest no one knows,
the bright moon comes to shine on me.”

"Bamboo Grove" (竹里馆), as translated by Arthur Sze in The Silk Dragon: Translations from the Chinese (2013), p. 19
Variant translation:
Lying alone in this dark bamboo grove,
Playing on a flute, continually whistling,
In this dark wood where no one comes,
The bright moon comes to shine on me.
"In a Bamboo Grove" in The White Pony, ed. Robert Payne, p. 151

“Empty hills, no one in sight,
only the sound of someone talking;
late sunlight enters the deep wood,
shining over the green moss again.”

"Deer Fence" (鹿柴), trans. Burton Watson
Variant translations:
No one is seen in deserted hills,
Only the echoes of speech is heard.
Sunlight cast back comes deep in the woods,
And shines once again upon the green moss.
Translated by Stephen Owen
On the empty mountain, seeing no one,
Only hearing the echoes of someone's voice;
Returning light enters the deep forest,
Again shining upon the green moss.
Translated by Richard W. Bodman and Victor H. Mair

“The bright moon shines between the pines.
The crystal stream flows over the pebbles.”

"Autumn Twilight in the Mountains" (山居秋暝), trans. Kenneth Rexroth

“A morning rain has settled the dust in Weicheng;
Willows are green again in the tavern dooryard…
Wait till we empty one more cup –
West of Yang Gate there'll be no old friends.”

"A Song at Weicheng" (送元二使安西), as translated by Witter Bynner in Three Hundred Poems of the Tang Dynasty
Variant translations:
Wei City morning rain dampens the light dust.
By this inn, green, newly green willows.
I urge you to drink another cup of wine;
West of Yang Pass, are no old friends.
Mike O'Connor, "Wei City Song" in Where the World Does Not Follow (2002), p. 119
No dust is raised on pathways wet with morning rain,
The willows by the tavern look so fresh and green.
I invite you to drink a cup of wine again:
West of the Southern Pass no more friends will be seen.
Xu Yuan-zhong, "A Farewell Song" in 150 Tang Poems (1984), p. 29
Light rain is on the light dust.
The willows of the inn-yard
Will be going greener and greener,
But you, Sir, had better take wine ere your departure,
For you will have no friends about you
When you come to the gates of Go.
Ezra Pound, epigraph to "Four Poems of Departure", in Cathay (1915), p. 28

“All alone in a foreign land,
I am twice as homesick on this day
When brothers carry dogwood up the mountain,
Each of them a branch—and my branch missing.”

"On the Mountain Holiday Thinking of My Brothers in Shan-tung" (九月九日忆山东兄弟), trans. Witter Bynner
Variant translation:
To be a stranger in a strange land:
Whenever one feasts, one thinks of one's brother twice as much as before.
There where my brother far away is ascending,
The dogwood is flowering, and a man is missed.
"Thinking of My Brother in Shantung on the Ninth Day of the Ninth Moon", in The White Pony, ed. Robert Payne

“In the mountains a night of rain,
And above the trees a hundred springs.”

As quoted in Lin Yutang's My Country and My People (1936), p. 247

Ähnliche Autoren

Saadí Foto
Saadí 21
persischer Dichter und Mystiker
Omar Khayyam Foto
Omar Khayyam 24
persischer Mathematiker, Astronom, Philosoph und Dichter
Hafes Foto
Hafes 7
persischer Dichter
Francesco Petrarca Foto
Francesco Petrarca 10
italienischer Dichter und Geschichtsschreiber
Dante Alighieri Foto
Dante Alighieri 65
italienischer Dichter und Philosoph
Giovanni Boccaccio Foto
Giovanni Boccaccio 7
italienischer Schriftsteller, Demokrat, Dichter und bedeute…
Anicius Manlius Boëthius Foto
Anicius Manlius Boëthius 9
spätantiker römischer Philosoph und Staatsmann
Dschalal ad-Din al-Rumi Foto
Dschalal ad-Din al-Rumi 15
islamischer Mystiker, Begründer des Mevlevi-Derwisch-Ordens
Hildegard von Bingen Foto
Hildegard von Bingen 9
deutsche Mystikerin; Verfasserin theologischer und medizini…
Nezāmī Foto
Nezāmī 4
persischer Dichter