Enchiridion medicum oder Anleitung zur medizinischen Praxis, 3. Auflage, Berlin: Jonas, 1837. S. 898.
„Er [der Arzt] soll und darf nichts anderes thun, als Leben erhalten; ob es ein Glück oder Unglück sei, ob es Werth habe oder nicht, dies geht ihn nichts an, und maaßt er sich einmal an, diese Rücksicht mit in sein Geschäft aufzunehmen, so sind die Folgen unabsehbar, und der Arzt wird der gefährlichste Mensch im Staate; denn ist einmal die Linie überschritten, glaubt sich der Arzt einmal berechtigt, über die Nothwendigkeit eines Lebens zu entscheiden, so braucht es nur stufenweise Progressionen, um den Unwerth und folglich die Unnöthigkeit eines Menschenlebens auch auf andere Fälle anzuwenden. [...] Den Tod verkündigen, heißt, den Tod geben, und das kann, das darf nie ein Geschäft dessen sein, der blos da ist, um Leben zu verbreiten.“
Enchiridion medicum oder Anleitung zur medizinischen Praxis, 3. Auflage, Jonas Verlagsbuchhandlung, Berlin 1837, S. 898 f.
Themen
fall , falle , erhalter , verbreiter , tod , staat , berechtigte , geben , leben , rücksicht , unglück , linie , folge , menschenleben , glück , menschen , geschäft , arzt , folgenChristoph Wilhelm Hufeland 8
deutscher Arzt 1762–1836Ähnliche Zitate
„Man soll vor allem Mensch sein und dann erst Arzt.“
Der Mann mit den vierzig Talern, XI. / Der Chirurg
Der Mann mit den vierzig Talern
Original: Original franz.: "[...] il faut être homme avant d’être chirurgien-major."
Quelle: Ärzte Zeitung, 12.Juni 2009 http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/article/552478/gute-arzt-spricht-sprache-des-patienten.html
„Jeder Arzt hat seine Lieblingskrankheit.“
Original engl.: "To say the truth, every physician almost hath his favourite disease" The History of Tom Jones (1749), Book II, Ch. 9 Gutenberg.org http://www.gutenberg.org/etext/6593
„Schriftsteller sind nicht die Ärzte. Sie sind der Schmerz.“