„Nur die Zeitangabe mußte ich lange überlegen, denn es ist mir fast unmöglich, "heute" zu sagen, obwohl man jeden Tag "heute" sagt, ja, sagen muß, aber wenn wir etwa Leute mitteilen, was sie heute vorhaben - um von morgen ganz zu schweigen -, bekomme ich nicht, wie man oft meint, einen abwesenden Blick, sondern einen sehr aufmerksamen, vor Verlegenheit, so hoffnunglos ist meine Beziehung zu "heute", denn durch dieses Heute kann ich nur in höchster Angst und fliegender Eile kommen und davon schreiben, oder nur sagen, in dieser höchsten Angst, was sich zuträgt, den vernichten müßte man es sofort, was über Heute geschrieben wird, wie man die wirklichen Briefe zerreißt, zerknüllt, nicht beendet, nicht abschickt, weil sie von heute sind und weil sie in keinem Heute mehr ankommen werden.“
Malina
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„Morgen werde ich das sein, was ich heute baue. Heute bin ich das, was ich gestern gebaut habe.“

„Morgen, morgen! nur nicht heute! // Sprechen immer träge Leute.“
Aus dem Lied "Der Aufschub" in: "Lieder für Kinder", 1767; in der Form Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute. sprichwörtlich geworden

„Heute sind wir es. Morgen werdet ihr es sein.“
„Wir alle müssen heute sorgen,
für das Wohl der Kinder morgen.“
Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 89