„Der Kampf um eine gerechtere Verteilung des Sozialprodukts, gestützt auf die Tatsache der gestiegenen Arbeitsleistung und des zunehmenden Sozialprodukts, ist ein Kampf, bei dem es nicht nur um dieses oder jenes Branchen- oder Sonderinteresse geht, sondern darum, daß ein neues Wirtschaftsdenken, vom Ganzen aus nämlich und mit der Demokratie als zu sichernde Lebensbedingung, um sich greifen muß.“ Herbert Wehner (1906–1990) deutscher Politiker (KPD, SPD), MdL, MdB, MdEP Demokratie
„Für Marcel Proust.—Der Sohn wohlhabender Eltern, der, gleichgültig ob aus Talent oder Schwäche, einen sogenannten intellektuellen Beruf, als Künstler oder Gelehrter, ergreift, hat es unter denen, die den degoutanten Namen des Kollegen tragen, besonders schwer. Nicht bloß, daß ihm die Unabhängigkeit geneidet wird, daß man dem Ernst seiner Absicht mißtraut und in ihm einen heimlichen Abgesandten der etablierten Mächte vermutet. Solches Mißtrauen zeugt zwar von Ressentiment, würde aber meist seine Bestätigung finden. Jedoch die eigentlichen Widerstände liegen anderswo. Die Beschäftigung mit geistigen Dingen ist mittlerweile selber »praktisch«, zu einem Geschäft mit strenger Arbeitsteilung, mit Branchen und numerus clausus geworden. Der materiell Unabhängige, der sie aus Widerwillen gegen die Schmach des Geldverdienens wählt, wird nicht geneigt sein, das anzuerkennen. Dafür wird er bestraft. Er ist kein »professional«, rangiert in der Hierarchie der Konkurrenten als Dilettant, gleichgültig wieviel er sachlich versteht, und muß, wenn er Karriere machen will, den stursten Fachmann an entschlossener Borniertheit womöglich noch übertrumpfen. Die Suspension der Arbeitsteilung, zu der es ihn treibt, und die in einigen Grenzen seine ökonomische Lage zu verwirklichen ihn befähigt, gilt als besonders anrüchig: sie verrät die Abneigung, den von der Gesellschaft anbefohlenen Betrieb zu sanktionieren, und die auftrumpfende Kompetenz läßt solche Idiosynkrasien nicht zu. Die Departementalisierung des Geistes ist ein Mittel, diesen dort abzuschaffen, wo er nicht ex officio, im Auftrag betrieben wird. Es tut seine Dienste um so zuverlässiger, als stets derjenige, der die Arbeitsteilung kündigt—wäre es auch nur, indem seine Arbeit ihm Lust bereitet —, nach deren eigenem Maß Blößen sich gibt, die von den Momenten seiner Überlegenheit untrennbar sind. So ist für die Ordnung gesorgt: die einen müssen mitmachen, weil sie sonst nicht leben können, und die sonst leben könnten, werden draußen gehalten, weil sie nicht mitmachen wollen. Es ist, als rächte sich die Klasse, von der die unabhängigen Intellektuellen desertiert sind, indem zwangshaft ihre Forderungen dort sich durchsetzen, wo der Deserteur Zuflucht sucht.“ Theodor W. Adorno buch Minima Moralia Minima Moralia (1951) Über Leben , Schwester , Geschäft , Verrat
„In Japan arbeiten viele Ingenieure an Schreibtischen. Bei der Umsetzung verlieren sie jedoch das Vertrauen und haben nicht den Mut zu ihrer Überzeugung, wenn andere sie kritisieren. Solche Ingenieure können keine Autos bauen. Der Erfolg in dieser Branche erfordert Ingenieure, die den Mut und die Entschlossenheit haben, Ideen umzusetzen.“ Toyoda Kiichirō (1894–1952) japanischer Industrieller Vertrauen , Autos , Erfolg , Mut
„Das Unternehmen, das den Fokus erreicht, kann möglicherweise auch überdurchschnittliche Renditen für seine Branche erzielen. Sein Fokus bedeutet, dass das Unternehmen entweder eine kostengünstige Position mit seinem strategischen Ziel, eine hohe Differenzierung oder beides hat.“ Michael E. Porter (1947) US-amerikanischer Ökonom, Professor für Wirtschaftswissenschaft