
— Johan Huizinga, buch Homo ludens
Johan Huizinga, Homo Ludens, Amsterdam 1939, S. 73, zitiert nach: Sandra Siebenhüter, Privatleben nicht vorgesehen [...], Wiesbaden 2005, ISBN 3835060104, S. 222
Der Homo ludens [ˈhɔmoː ˈluːdeːns] ist ein Erklärungsmodell, wonach der Mensch seine kulturellen Fähigkeiten vor allem über das Spiel entwickelt: Der Mensch entdeckt im Spiel seine individuellen Eigenschaften und wird über die dabei gemachten Erfahrungen zu der in ihm angelegten Persönlichkeit. Das Spiel ermöglicht es, die Zwänge der äußeren Welt zu erfahren und gleichzeitig zu überschreiten. Phantasievolles Spielen dient schon im frühkindlichen Alter der Darstellung des inneren Erlebens. Auch Märchen sind eine Form des gedanklichen Spiels. Im erzählerischen „Spiel“ ergänzt der Mensch seine pragmatischen Erfahrungen um die Dimension einer phantasievollen Sinnfindung. Insofern ist Homo ludens ein anthropologischer Gegenbegriff zu Homo faber.
— Johan Huizinga, buch Homo ludens
Johan Huizinga, Homo Ludens, Amsterdam 1939, S. 73, zitiert nach: Sandra Siebenhüter, Privatleben nicht vorgesehen [...], Wiesbaden 2005, ISBN 3835060104, S. 222