Nikolaus von Kues Zitate
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Nikolaus von Kues [kuːs], latinisiert Nicolaus Cusanus oder Nicolaus de Cusa , war ein schon zu Lebzeiten berühmter, universal gebildeter deutscher Philosoph, Theologe, Kardinal und Mathematiker. Er gehörte zu den ersten deutschen Humanisten in der Epoche des Übergangs zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit.

In der Kirchenpolitik spielte Nikolaus eine bedeutende Rolle, insbesondere in den Auseinandersetzungen um die Kirchenreform. Auf dem Konzil von Basel stand er anfangs auf der Seite der Mehrheit der Konzilsteilnehmer, die eine Beschränkung der Befugnisse des Papstes forderte. Später wechselte er aber ins päpstliche Lager, das letztlich die Oberhand gewann. Er setzte sich tatkräftig für die päpstlichen Interessen ein, zeigte diplomatisches Geschick und machte eine glanzvolle Karriere als Kardinal , päpstlicher Legat, Fürstbischof von Brixen und Generalvikar im Kirchenstaat. In Brixen stieß er allerdings auf den massiven Widerstand des Adels und des Landesfürsten, gegen den er sich nicht durchsetzen konnte.

Als Philosoph stand Nikolaus in der Tradition des Neuplatonismus, dessen Gedankengut er sowohl aus antikem als auch aus mittelalterlichem Schrifttum aufnahm. Sein Denken kreiste um das Konzept des Zusammenfalls der Gegensätze zu einer Einheit, in der sich die Widersprüche zwischen scheinbar Unvereinbarem auflösen. Metaphysisch und theologisch sah er in Gott den Ort dieser Einheit. Auch in der Staatstheorie und Politik bekannte er sich zu einem Einheitsideal. Das Ziel, eine möglichst umfassende Eintracht zu verwirklichen, hatte für ihn höchsten Wert, sachliche Meinungsverschiedenheiten hielt er demgegenüber für zweitrangig. Im Sinne dieser Denkweise entwickelte er eine für seine Zeit ungewöhnliche Vorstellung von religiöser Toleranz. Dem Islam, mit dem er sich intensiv auseinandersetzte, billigte er einen gewissen Wahrheitsgehalt und eine Existenzberechtigung zu. Wikipedia  

✵ 1401 – 11. August 1464
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Nikolaus von Kues Berühmte Zitate

„Gott ist durch Alles in Allem, und Alles ist durch Alles in Gott.“

De docta ignorantia, aus: Nicolaus Cusanus, Philosophische und theologische Schriften, auf der Grundlage der Übersetzung von Anton Scharpff, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-009-9, S. 98

„Der Bau der Welt ist daher so, als hätte sie überall ihr Zentrum und nirgends eine Peripherie, denn Umkreis und Zentrum ist Gott, der überall und nirgends ist.“

De docta ignorantia, aus: Nicolaus Cusanus, Philosophische und theologische Schriften, auf der Grundlage der Übersetzung von Anton Scharpff, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-009-9, S. 119

„Eine Folgerung aus dem Bisherigen ist, daß jedes Geschöpf als solches vollkommen ist, wenn es auch im Verhältnis zu einem andern weniger vollkommen zu sein scheint; denn der gütige Gott teilt das Sein allen in der Weise mit, in der er aufgefaßt werden kann.“

De docta ignorantia, aus: Nicolaus Cusanus, Philosophische und theologische Schriften, Wiesbaden 2005, auf der Grundlage der Übersetzung von Anton Scharpff, ISBN 3-86539-009-9, S. 92

„Wir nehmen an, kein Stern sei unbewohnt.“

De docta ignorantia, aus: Nicolaus Cusanus, philosophische und theologische Schriften, auf der Grundlage der Übersetzung von Anton Scharpff, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-009-9, S. 123

„Die Mathematik ist eine rein menschliche Schöpfung, die wir beherrschen, weil wir sie selbst geschaffen haben.“

G.J. Whitrow - Die Erfindung der Zeit. Hamburg 1991. ISBN 3-88506-183-X. S.227.

Nikolaus von Kues: Zitate auf Englisch

“For we see that man is a civil and political animal, and is naturally inclined to civilization.”

Nicholas of Cusa buch De concordantia catholica

De concordantia catholica (The Catholic Concordance) (1434)

“Therefore, come to our assistance, You who alone are powerful. For this rivalry is on account of You, whom alone all venerate in all that they seem to adore.”

For no one desires anything in all that one seems to desire other than the Good, which You are. Also in all intellectual deliberation no one searches for something other than the true, which You are. What does the living search for other than life? What does the existing search for other than existence? You, therefore, who bestow life and existence, are that one, who seems to be sought differently in the diverse rites and is named with diverse names, since You as You are remain unknown and ineffable for all.
De Pace Fidei (The Peace of Faith) (1453)

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