„Zu sagen // »Hier herrscht Freiheit« // ist immer // ein Irrtum // oder auch // eine Lüge: // Freiheit herrscht nicht“
— Erich Fried
Herrschaftsfreiheit, in: Gedichte, Reclam Universal-Bibliothek, Stuttgart 1993, ISBN 3-15-008863-1
Geburtstag: 6. Mai 1921
Todesdatum: 22. November 1988
Andere Namen:إريش فريد,Henricus Fried,Erich Fried
Erich Fried war ein österreichischer Lyriker, Übersetzer und Essayist.
Fried war in der Nachkriegszeit ein Hauptvertreter der politischen Lyrik in Deutschland. Gleichzeitig gilt er vielen als bedeutender Shakespeare-Übersetzer, dem es als erstem gelungen ist, die Sprachspiele des englischen Dramatikers ins Deutsche zu übertragen. Er übersetzte außerdem u. a. T. S. Eliot, Dylan Thomas, Graham Greene, Sylvia Plath und John Synge. Zudem verfasste Fried einen Roman und Kurzprosa.
Er beteiligte sich am politischen Diskurs seiner Zeit, hielt Vorträge, nahm an Demonstrationen teil und vertrat öffentlich Positionen der Außerparlamentarischen Opposition, so dass er sich in konservativen und rechten Kreisen einen Ruf als „Stören-Fried“ erwarb. Allerdings war er ein unabhängiger Geist, der sich nicht für eine festgelegte Ideologie vereinnahmen lassen wollte. Seine 1979 veröffentlichten Liebesgedichte haben ein breiteres Publikum gefunden.
— Erich Fried
Herrschaftsfreiheit, in: Gedichte, Reclam Universal-Bibliothek, Stuttgart 1993, ISBN 3-15-008863-1
— Erich Fried
Original German text: "Zweifle nicht an dem der dir sagt er hat Angst, aber hab Angst vor dem der dir sagt, er kennt keinen Zweifel."
from "100 Gedichte ohne Vaterland", pub. 1978.